Was tun bei Verlust oder Diebstahl des Smartphones?
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Das Smartphone zu verlieren, ist für viele ein Albtraum – ganz gleich ob durch Eigenverschulden oder durch Diebstahl. Alle Daten, Kontakte und Fotos sind auf einen Schlag weg. Besonders unannehmlich wird es für alle, die viele sensible Daten gespeichert haben. Dazu können die Zugänge zu sozialen Netzwerken, zu Bank- und E-Mail-Konten und zu privaten oder geschäftlichen Daten gehören. Damit diese nicht in missbräuchliche Hände gelangen, sind die folgenden Schutzmaßnahmen unerlässlich.
1. Erste Schritte: Karte sperren
Wer sein Smartphone nicht mehr findet, sollte immer zunächst versuchen, es anzurufen. Bleibt der Anruf erfolglos, sollten Maßnahmen eingeleitet werden: Über den Android Device Manager oder über die iCloud-Funktion "Mein iPhone suchen" lässt sich das Gerät zwar aus der Ferne sperren beziehungsweise löschen. Das klappt aber nur, wenn die Diebe damit noch im Daten- oder Mobilfunknetz sind.
Der nächste Schritt ist die sofortige Sperrung der SIM-Karte, damit Finder oder Dieb nicht mit dem Smartphone telefonieren können und die nächste Telefonrechnung zur bösen Überraschung wird. Die Sperrung kann über das Online-Kundenportal oder über bestimmte Service-Rufnummern des jeweiligen Mobilfunkanbieters erfolgen, die auf den Internetseiten oder in den Vertragsunterlagen zu finden sind. Bei einem Anruf empfiehlt es sich, gleich eine neue SIM-Karte zu bestellen.
2. IMEI-Nummer zur Identifikation
Um im Falle eines Diebstahls Anzeige erstatten zu können, benötigt die Polizei die Seriennummer des Handys. Damit lässt sich das Gerät einwandfrei identifizieren, falls es im Zuge der Ermittlungen wieder auftaucht oder im Fundbüro abgegeben wird. Die 15-stellige sogenannte IMEI-Nummer sollte also zur Sicherheit vorab zu Hause hinterlegt sein, um im Falle eines Verlusts darauf zugreifen zu können. Die Nummer ist auf dem Typenschild des Handys zu finden, meist unter dem Akku, oder auf dem Lieferkarton. Bei Eintippten der Tastenkombination "Stern-Raute-Null-Sechs-Raute" (*#06#) erscheint die IMEI auch im Display des Mobiltelefons.
3. Lokalisieren und Zugriff sperren
Zum Löschen von Daten gibt es je nach Anbieter spezielle Schutz-Programme, die teils kostenpflichtig sind. Sie können das Handy per GPS lokalisieren sowie den Zugriff sperren und die Daten verschlüsseln. Bei manchen Handy-Betriebssystemen sind ähnliche Funktionen bereits vorhanden, die noch aktiviert werden müssen. Einige Programme informieren den rechtmäßigen Besitzer per Email, sobald im gestohlenen Telefon die SIM-Karte ausgetauscht wird und er erfährt die neue Rufnummer und den Standort des Smartphones.
Experten raten zur Sicherheit noch, die Passwörter von Mail- und anderen Online-Konten zu ändern. Und natürlich ist auch eine Sperrung der SIM-Karte über die zentrale Rufnummer 116 116 Pflicht.
4. Sperren einrichten
Die Bildschirmsperre am Smartphone sollte immer aktiviert sein – mag die ständige Eingabe auch noch so nervig sein. Der PIN-Code, der beim Einschalten des Mobiltelefons eingegeben werden muss, ist dabei nur eine Möglichkeit. Android-Besitzer können darüber hinaus noch den Telefonspeicher beziehungsweise den Inhalt der SD-Karte verschlüsseln. Die entsprechenden Optionen gibt es in den Einstellungen unter "Sicherheit". Das iPhone ist ohnehin ab Werk verschlüsselt.
Smartphone-Besitzer sollten sich überlegen, eine automatische Tastensperre mit Geheimnummernfunktion zu aktivieren. Häufig haben Handys eine Funktion, die das Telefon auch verriegelt, sobald eine fremde SIM-Karte eingelegt wurde. Diese muss aber meist vorher aktiviert werden.
5. Vorbeugen: Smartphone schützen, Daten sichern
Damit beim Verlust des Handys nicht alle Adressen, Fotos, Dokumente und E-Mails auf dem Gerät verloren sind, sollten die Daten regelmäßig außerhalb des Smartphones gesichert werden. Dafür gibt es spezielle Software, die meist mit dem Handy mitgeliefert wurde. Mit der Software lassen sich die persönlichen Daten vom Handy auf den Computer überspielen. Bei einigen Onlinediensten, wird die Sicherheitskopie der Daten in einer Internetdatenbank gespeichert.
Auf dem iPhone geht das entweder automatisch über die iCloud oder manuell über iTunes und per Kabelverbindung am PC. Androiden, die mit einem Google-Konto verknüpft sind, speichern die wichtigsten Daten ebenfalls in der Cloud. Lokal und ohne Google-Schnüffelei lassen sich Daten zum Beispiel mit "MyPhoneExplorer" speichern.