Entnahmeplan
Wer sein angespartes Geld als regelmäßiges Zusatzeinkommen nutzen möchte, kann dies mit einem Entnahmeplan realisieren.
Das Wichtigste in Kürze
- Vermögen in monatlichen Raten über Jahre auszahlen lassen, beispielsweise als Altersvorsorge.
- Verschiedene Anlageformen als Entnahmeplan nutzen.
- Von risikoreich mit Chancen auf Rendite bis zu konservativen Modellen.
So haben Sie lange etwas von Ihrem Ersparten
Anstatt sich alles auf einmal auszahlen zu lassen, können Sie mit einem Entnahmeplan jeden Monat von einem zusätzlichen Einkommen profitieren – sei es als zusätzliche Rente im Alter oder bereits vorher.
Welche Arten von Auszahlplänen gibt es?
Vom Grundprinzip sind Entnahmepläne immer gleich: Ein hoher Einmalbetrag wird eingezahlt und dann über Jahre in kleinen monatlichen Raten ausgezahlt. Jedoch variieren die Rahmenbedingungen teilweise stark, und es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sein Geld in dieser Form anzulegen – von sicher und fest planbar bis zu risikoreich mit Aussicht auf Gewinne.
Bankauszahlplan
Ein Bankauszahlplan ist ein klassischer Entnahmeplan: Sie zahlen einen Einmalbetrag ein, und die Bank zahlt diesen monatlich in kleinen Beträgen aus, bis die gesamte Summe aufgebraucht ist. So steht jeden Monat ein zusätzlicher Geldbetrag zur Verfügung, während das restliche Guthaben Zinsen generiert. Der ausgezahlte Betrag bleibt stets gleich. Anleger wissen beim Veranlassen eines Bankauszahlplans also genau, wie lange das Geld reicht. Der Nachteil ist, dass ein Bankauszahlplan unflexibel ist und Sie ihn meist nicht nachträglich anpassen können. Auch eine vorzeitige Kündigung ist in der Regel nicht vorgesehen.
Fondauszahlplan
Ein Fondauszahlplan funktioniert grundsätzlich wie ein klassischer Bankauszahlplan. Jedoch haben Sie hier die Chance auf Gewinne, denn die Bank beziehungsweise ein Fondvermittler arbeitet mit dem Geld und legt es an.
Empfohlen werden Angebote, bei denen Aktienfonds auf Börsenindizes zum Einsatz kommen, sogenannte ETFs (exchange-traded fund). Läuft es an der Börse gut, winken Rendite. Somit können die Auszahlungen für einen längeren Zeitraum reichen, als zunächst gedacht war. Es besteht jedoch das Risiko, dass aufgrund von Verlusten an der Börse Geld verloren geht. Bei einem mehrjährigen Anlagezeitraum, wie es bei einem Fondsauszahlplan der Fall ist, gleichen sich Schwankungen jedoch in der Regel aus.
Mit Fondauszahlplänen haben Sie also die Chance, Ihr Geld zu vermehren. Darüber hinaus sind Fondauszahlpläne sehr flexibel: In der Regel ist es jederzeit möglich, das Guthaben zu erhöhen oder zu kündigen.
Sofortrente
Wer im Alter eine hohe Geldsumme verfügbar hat, steckt diese gerne in eine Sofortrente. Sei es durch eine Abfindung, eine Erbschaft, die ausgezahlte Lebensversicherung oder den Verkauf des Hauses: Mit dem Einmalbetrag können Sie eine Versicherung abschließen, die bis zum Lebensende einen monatlichen Betrag garantiert und so die Altersvorsorge sichert. Dass die Laufzeit der Sofortrente bis zum Lebensende dauert, bringt eine große Sicherheit mit sich. Damit sich dieses System auch für die Versicherer rechnet, kalkulieren diese jedoch mit einer langen Lebenserwartung – entsprechend niedrig fallen die Auszahlungen aus. Meist rechnen sich Sofortrenten daher erst ab einer Laufzeit von etwa 20 bis 25 Jahren.
Außerdem ist zu beachten, dass die Sofortrente versteuert wird. Der Steuersatz richtet sich nach dem Alter des Versicherungsnehmers beim Abschluss der Sofortrente. Je älter man zum diesem Zeitpunkt ist, desto niedriger fällt der steuerliche Abzug aus.
Entnahmeplan selbst gemacht
Natürlich lässt sich ein Entnahmeplan auch selbst realisieren: Angespartes Geld können Sie auf ein Tagesgeldkonto legen und sich mittels Dauerüberweisung monatlich einen gewünschten Betrag auszahlen lassen. Tagesgeldkonten sind sehr flexibel, und Anleger haben jederzeit Zugriff auf das Geld. Das ist beispielsweise dann praktisch, wenn unerwartet höhere Kosten entstehen. Dafür müssen Anleger sich allerdings mit niedrigen Zinsen abfinden.
Um das Kapital besser zu nutzen, bietet sich eine Aufteilung des Vermögens an: Einen Teil können Anleger auf ein Tagesgeldkonto einzahlen und berechnen, wie lange das Geld bei einer gewissen monatlichen Auszahlung reicht. Für diesen Zeitraum kommt der Rest des Vermögens auf ein Festgeldkonto, auf dem es höhere Zinsen generiert. Sobald das Festgeld freigegeben ist, können Sie es ebenfalls für einen Entnahmeplan nutzen.
Wann welcher Entnahmeplan?
Für wen sich welche Art von Auszahlplan am besten eignet, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend ist vor allem, ob man eher sicher und vorhersehbar planen will oder es sich leisten kann, ein gewisses Risiko einzugehen. Außerdem ist das Alter, in dem man sich für einen Entnahmeplan entscheidet, ein wichtiger Aspekt. Nachfolgend die wichtigsten Punkte, die es zu bedenken gilt:
- Bankauszahlplan: Er eignet sich für eine sichere, langfristige Planung, ist dafür aber wenig flexibel.
- Fondauszahlplan: Er ist sehr flexibel und bietet die Chance auf hohe Rendite – allerdings mit dem Risiko, Geld zu verlieren.
- Kombination aus Tages- und Festgeld: Sie erlaubt mehr Flexibilität durch eine Aufteilung des Vermögens.
- Sofortrente: Sie garantiert monatliche Zahlungen bis zum Lebensende. Es handelt sich also um eine Form der Altersvorsorge, die sich jedoch meist erst ab einer Laufzeit von 20 bis 25 Jahren rechnet.
Eine Vermögensaufteilung lohnt sich nicht nur bei der Kombination aus Festgeld und Tagesgeld mit regelmäßiger Auszahlung. Sie können auch eine risikoreiche mit einer sicheren Variante kombinieren, zum Beispiel ETF-Auszahlpläne mit einem klassischen Bankauszahlplan.