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Rüsselsheim – Per "Wet-Lease"-Vereinbarung können Fluggesellschaften die Flugzeuge inklusive Besatzung von anderen Airlines anmieten. Doch wer ist in einem solchen Fall in der Pflicht, bei einer Flugannullierung den Passagieren eine Entschädigung zu zahlen?
Die Richter des Amtsgerichts Rüsselsheim haben in einem Fall nun folgende Entschiedung getroffen: Das anmietende Luftfahrtunternehmen ist in der Pflicht; vom Leasinggeber steht dem Fluggast dagegen keine Entschädigung zu (Az.: 3 C160/17 (31)). Über das Urteil berichtet die Deutsche Gesellschaft für Reiserecht in ihrer Zeitschrift "ReiseRecht aktuell".
In dem verhandelten Fall ging es um einen Flug von Bukarest über Wien nach Prag. Der Flug wurde gestrichen. Der Kläger verlangte von Airline A, die bei dem Wet-Lease der Leasinggeber war, eine Ausgleichszahlung nach EU-Recht.
Verantwortung liegt bei anmietender Airline
Vor Gericht hatte der Mann keinen Erfolg. Die von ihm beklagte Fluggesellschaft sei nicht als "ausführendes Luftfahrtunternehmen" anzusehen. Die Airline trat am Flughafen selbst überhaupt nicht in Erscheinung – sondern Airline B, der Leasingnehmer. Diese bot den Flug unter ihrer Flugnummer an, führte den Check-in und die Abfertigung durch und trug das wirtschaftliche Risiko. Ebenso lag es in ihrem Ermessen, den Flug zu ändern oder zu annullieren.