Wo besonders oft Diebe einsteigen
19.12.2018 | 11:30
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Heidelberg. Die deutschen Einbruchshochburgen liegen im Norden und im Ruhrgebiet. Wo oft Einbrecher unterwegs sind, ist auch die Hausratversicherung etwas teurer. Der Versicherungsschutz ist aber überall günstig zu bekommen, wie eine Auswertung der Tarifexperten von Verivox zeigt.
Diebstahlhochburgen: 15-mal mehr Einbrüche als in sicheren Gegenden
Bremen, Aachen, Dortmund, Hamburg, Bremerhaven, Mülheim an der Ruhr und Recklinghausen sind die Hochburgen bei Wohnungseinbrüchen. Das zeigen die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017. Über 300 Wohnungseinbrüche und Einbruchsversuche gab es dort auf 100.000 Einwohner. In Jena, Augsburg und Erlangen – den Großstädten mit den niedrigsten Werten – waren es weniger als 40.
Wo gab es die meisten Wohnungseinbrüche?
Noch ruhiger können die Bewohner in den bayerischen Landkreisen Cham, Freyung-Grafenau, Main-Spessart, Regen, Rhön-Grabfeld und Tirschenreuth leben. Dort gab es weniger als 20 Einbrüche und Versuche auf 100.000 Einwohner. Während das Diebstahlrisiko in Bayern flächendeckend niedrig ist, sind Diebe öfter in den Stadtstaaten, in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein unterwegs.
Hausratversicherung in Hamburg besonders teuer
Wer in Diebstahlhochburgen lebt, muss für seine Hausratversicherung tendenziell etwas tiefer in die Tasche greifen. In den fünf Einbruchshochburgen kostet der Vertrag 60 Prozent mehr als in den sichersten Großstädten. Da die Verträge insgesamt sehr günstig sind, ergeben sich nur moderate Unterschiede von 30 Euro pro Jahr. Ausgewertet wurden dafür die drei günstigsten Angebote für eine 120-Quadratmeter-Wohnung.
Grobe Fahrlässigkeit einschließen
Aktuelle Tarife bieten bei Einbrüchen bessere Leistungen. „Heute schließen die Versicherer grob fahrlässig verursachte Schäden meist ein. Das war vor einigen Jahren noch anders“, sagt Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH. Sind Einbrecher zum Beispiel durch ein angekipptes Fenster in die Wohnung eingestiegen, dann haben die Bewohner grob fahrlässig gehandelt. Dasselbe kann der Versicherer auch bei einer nicht abgeschlossenen Haus- oder Wohnungstür annehmen. Bei vielen alten Verträgen – ohne Schutz bei grober Fahrlässigkeit – muss der Versicherer den Schaden dann nicht komplett bezahlen.
Neben einer guten Versicherung helfen zusätzliche Sicherungen im Haus – wie abschließbare Fenstergriffe, Rollläden, ein zweites Türschloss oder eine Alarmanlage. Die Investitionen zahlen sich aus: 45 Prozent aller Wohnungseinbrüche blieben laut Polizeilicher Kriminalstatistik beim Versuch stecken. Insgesamt sank die Zahl der Einbrüche und Versuche von 151.000 im Jahr 2016 auf 117.000 im vergangenen Jahr.
Daten zu Einbrüchen hat auch das Kriminologische Institut Niedersachsen erhoben. Danach ist der Dezember Spitzenreiter bei den Einbrüchen, gefolgt von November und Oktober. Übrigens kommen Einbrecher nur selten nachts nach 22 Uhr. Über 40 Prozent der Taten passieren zwischen 16 und 22 Uhr, fast genauso viele zwischen 10 und 16 Uhr.