Zahnschema
Durch ein Zahnschema lässt sich die Position jedes einzelnen Zahns eines Gebisses exakt benennen. Eine derartige Vorgehensweise ist notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden. Die Zähne nach ihrer Funktion zu unterteilen, reicht dafür nicht aus. Schließlich verfügt jedes normale Gebiss über mehrere Schneide-, Eck- und Backenzähne.
- Zahnschema in Europa
- Das Gebissschema bei Erwachsenen
- Kindergebiss
- Nutzen des Zahnschemas
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Zahnschema dient der eindeutigen Bezeichnung der im Kiefer vorhandenen Zähne.
- Im europäischen Raum verwenden Mediziner das Gebissschema der Fédération Dentaire International.
- Die Zuordnung erfolgt anhand von zwei Ziffern, die Aufschluss über den Kieferquadranten (1. Stelle) und die genaue Position des Zahns (2. Stelle) geben.
- Um ein Milchgebiss von dem eines Erwachsenen unterscheiden zu können, nutzen Zahnärzte die Ziffern 5 bis 8 für die verschiedenen Quadranten des Kiefers.
In Europa gilt das Zahnschema der Fédération Dentaire Internationale
Rund um den Globus existieren etwa 40 verschiedene Systeme, um die Position eines Zahns im Kiefer eindeutig zu bezeichnen beziehungsweise zu nummerieren. Im Europäischen Raum verwenden Zahnärzte fast ausschließlich das Zahnschema der Fédération Dentaire Internationale (FDI). Der Weltverband der Zahnärzte entschied auf seiner Jahrestagung im Jahr 1970 mit absoluter Mehrheit, länderübergreifend das vom Berliner Zahnarzt und Hochschullehrer Joachim Viohl entwickelte Zahnschema zu verwenden.
Allerdings gibt es auch Länder, in denen andere Systeme zur Anwendung kommen. So nutzen Zahnärzte in Großbritannien beispielsweise das Palmer-Zahnschema und Dentisten in den USA das amerikanische Zahnschema.
Das Gebissschema bei Erwachsenen: Zwei Zahlen für jeden Zahn
Das Gebiss eines Erwachsenen setzt sich im Normalfall aus 32 Zähnen zusammen, die sich gleichmäßig auf den Ober- und Unterkiefer verteilen. Das FDI-Zahnschema bestimmt jeden Zahn mithilfe einer aus zwei Ziffern bestehenden Zahnnummer. Die erste Ziffer bezeichnet den Quadranten des Kiefers, in dem der Zahn sich befindet. Aus Sicht des Patienten erfolgt die Aufteilung des Gebisses gegen den Uhrzeigersinn. Demnach ergibt sich die folgende Zuordnung:
- Rechter Oberkiefer: Ziffer 1
- Linker Oberkiefer: Ziffer 2
- Linker Unterkiefer: Ziffer 3
- Rechter Unterkiefer Ziffer 4
Die zweite Ziffer verweist auf die exakte Position
Die zweite Stelle der Zahnnummer benennt einen konkreten Zahn innerhalb des jeweiligen Quadranten. Hier startet die Nummerierung stets am mittleren Schneidezahn, der die Ziffer 1 erhält, und endet beim Weisheitszahn. Dieser bekommt die Ziffer 8. Wie die Systematisierung im Detail aussieht, zeigt die nachfolgende Liste:
- Mittlere und seitliche Schneidezähne (Incisivi = I): Ziffer 1 und 2
- Eckzähne (Canini = C): Ziffer 3
- Kleine Backenzähne (Prämolaren = P): Ziffer 4 und 5
- Mahlzähne (Molaren = M): Ziffer 6 und 7
- Weisheitszähne: Ziffer 8
Entsprechend dem FDI-Zahnschema stellen die Zahnnummern keine Gesamtzahl dar, sondern aus zwei Ziffern bestehende Koordinaten. Daher nennt der Zahnarzt stets beide Nummern einzeln. Der Eckzahn des rechten Unterkiefers erhält demnach die Bezeichnung "Vier-Drei" statt "Dreiundvierzig".
Das Zahnschema eines Kindergebisses
Das Milchgebiss eines Kindes besteht aus 20 Zähnen. In jedem Kieferquadranten befinden sich demnach fünf Milchzähne. Die Zählweise fällt jedoch wie bei einem Erwachsenengebiss aus und startet ebenso bei den Schneidezähnen.
Damit sich im gegebenen Fall direkt erkennen lässt, dass es sich um ein Gebiss mit Milchzähnen handelt, verwendet der behandelnde Arzt für die verschiedenen Quadranten die Ziffern 5 bis 8. Prinzipiell erfolgt die Durchnummerierung jedoch nach dem gleichen System:
- Rechter Oberkiefer: Ziffer 5
- Linker Oberkiefer: Ziffer 6
- Linker Unterkiefer: Ziffer 7
- Rechter Unterkiefer Ziffer 8
Allerdings stieß diese Zuordnung bereits des Öfteren auf Kritik, da die bleibenden Zähne aus chronologischer Sicht erst nach den Milchzähnen durchbrechen.
Wo findet das Zahnschema Anwendung?
Das Zahnschema bietet Medizinern nicht nur die Möglichkeit, den Zahnstatus und Befunde zu dokumentieren. Zahnärzte nutzen das Konzept außerdem im Zuge der Erstellung von Heil- und Kostenplänen. Darüber hinaus findet das FDI-Zahnschema auch bei zahnmedizinischen Studien und in der Rechtsmedizin Verwendung. Der größte Vorteil des einheitlichen Systems besteht darin, dass es die Kommunikation zwischen verschiedenen Ärzten (auch untereinander) und Versicherungen vereinfacht. Infolgedessen kommen Verwechslungen oder Missverständnisse sehr selten vor.
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