Instant Payment
Mit Instant Payment werden EU-weit Gelder innerhalb von 20 Sekunden von einem Konto auf ein anderes überwiesen. Voraussetzung ist allerdings, dass beide beteiligten Banken an dem System teilnehmen. Welche Vorteile bringt Instant Payment und was kostet es?
- Was ist Instant Payment?
- Wie viel kostet eine Echtzeitüberweisung?
- Wie funktioniert Instant Payment?
- Einschränkungen der Echtzeitüberweisung
- In welchen Ländern ist Instant Payment möglich?
- Die Vorteile des Instant Payments
- Die Nachteile der SEPA-Echtzeitüberweisung
Das Wichtigste in Kürze
- Instant Payment ermöglicht Überweisungen in weniger als 20 Sekunden.
- SEPA-Echtzeitüberweisungen sind in 34 Ländern Europas möglich.
- Die Gebühren für eine Echtzeitüberweisung variieren deutlich von Bank zu Bank.
- Ein Rückruf einer Überweisung mit Instant Payment ist nicht möglich.
Was ist Instant Payment?
Bei Instant Payment handelt es sich um eine SEPA-Echtzeitüberweisung, die innerhalb weniger Sekunden ausgeführt wird. Können sich Banken normalerweise 24 Stunden bis zur Gutschrift einer Überweisung auf dem Empfängerkonto Zeit lassen, schrumpft dieses Zeitfenster auf wenige Sekunden zusammen.
Die SEPA-Echtzeitüberweisung löst die klassische Überweisung nicht ab, sondern stellt eine Alternative dar. Der Bankkunde kann bei jeder Überweisung entscheiden, ob diese in Echtzeit erfolgen soll oder ganz normal innerhalb von 24 Stunden. SEPA-Echtzeitüberweisungen kosten allerdings meistens Geld.
Wie viel kostet eine Echtzeitüberweisung?
Die Bandbreite kann für Privatkunden von kostenfrei bis zu drei Euro reichen. Die Gebühr hängt von der jeweiligen Bank oder Sparkasse ab. Selbst innerhalb der Sparkassenorganisation finden sich unterschiedliche Gebührensätze. Hier ist der Kunde gefordert, im Preis-Leistungs-Verzeichnis selbst nachzuschauen, wie hoch die Belastung für ein Instant Payment ausfällt. Für Geschäftskonten gelten abweichende Konditionen – hier können die Kosten bis zu zehn Euro betragen.
Wie funktioniert Instant Payment?
Der Auftraggeber füllt die Überweisung wie gewohnt im Rahmen seines Onlinebankings aus, wählt allerdings als Übertragungsweg nicht „SEPA-Überweisung“, sondern „SEPA-Echtzeitüberweisung“ oder „Instant Payment“.
Das Clearing
Für die Banken bedeutete die Einführung von Instant Payment eine Herausforderung an die IT. Klassische Überweisungen werden gesammelt und zu einem bestimmten Zeitpunkt über eine Clearingstelle an die begünstigten Institute transferiert.
Unter einer Clearingstelle versteht man eine Institution, welche die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten verschiedener Parteien verrechnet. Beispielsweise will Bank A 8.000 Euro über die Clearingstelle an Bank B senden. Diese Bank muss wiederum 10.000 Euro an Bank A überweisen. Die Clearingstelle verrechnet die Summen, so dass Bank B am Ende nur 2.000 Euro an A zahlt.
Bei Instant Payment findet eine solche Sammlung nicht statt, jede Zahlung wird für sich ausgeführt, was wiederum ein aufwendigeres Clearing bedeutet.
Einschränkungen der Echtzeitüberweisung
Die Zahlungsinformationen sind für den Auftraggeber und den Empfänger sofort einsehbar, allerdings orientiert sich die Gutschrift an den Arbeitszeiten der Bank, muss also nicht sofort erfolgen – ein Widerspruch in sich. Es nicht möglich, die ausgeführte Überweisung zurückzubuchen. Bei einer klassischen Überweisung besteht diese Option, bis die Bank die Zahlung ausführt. Instant Payment hat außerdem eine Einschränkung: Zahlungen sind nur bis maximal 15.000 Euro möglich.
In welchen Ländern ist Instant Payment möglich?
Instant Payment wurde in den 34 SEPA-Mitgliedstaaten eingeführt und sollte, so der Plan, rund um die Uhr an 365 Tage im Jahr nutzbar sein. Zum SEPA-Raum zählen neben den 28 Mitgliedsstaaten der EU auch noch Liechtenstein, Island, Monaco, San Marino, Schweiz und Norwegen. Doch Stand Januar 2019 waren Instant Payments nur in 16 Ländern möglich, da dieser Service optional ist.
Die Vorteile des Instant Payments
Für den Handel bietet Instant Payment den Vorteil, dass der Verkäufer das Geld sofort auf seinem Konto sieht. Kunden mögen sich freuen, dass sie beim Onlineshoppen die klassische Überweisung nutzen können, ohne dass es zu zeitlichen Verzögerungen und damit zu Wartezeiten bis zum Erhalt der bestellten Ware kommt.
Darüber hinaus können sehr eilige Rechnungen, beispielsweise bei drohendem Zahlungsverzug, sofort beglichen werden. Während eine herkömmliche SEPA-Überweisung an die Arbeitszeiten der Banken gebunden ist, beispielsweise keine Ausführung am Wochenende, soll Instant Payment davon unabhängig funktionieren.
Die Nachteile der SEPA-Echtzeitüberweisung
Für die Banken waren enorme Investitionen notwendig, um die IT für diese Art des Transfers aufzurüsten.
Für den Bankkunden besteht ein Risiko, wenn auch nur marginaler Natur. Wurde sein Girokonto gehackt und per Instant Payment leergeräumt, besteht keine Möglichkeit mehr, die Zahlung zu blocken. Bei einer klassischen Überweisung hat er diese Option zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem das Sammelclearing durchgeführt wird.
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