Teurer Schutz: Versicherungen steigern Kreditkosten
Stand: 06.03.2014
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Stuttgart - Ein Kredit ist eine Bürde. Verbraucher haben mitunter Angst, ein Darlehen nicht mehr zurückzahlen zu können, zum Beispiel, weil sie arbeitslos werden. Die Lösung: eine Kreditversicherung. Die springt ein, wenn der Kunde die Raten nicht mehr bedienen kann, allerdings nur in ganz bestimmten Fällen. "Eine solche Versicherung macht den Kredit allerdings sehr viel teurer", warnt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Verbraucher sollten daher immer prüfen, ob ihnen der Schutz wirklich so viel wert ist.
Ein Beispiel aus der Beratungspraxis der Verbraucherzentrale: Ein Kunde finanziert sein Auto mit einem Darlehen von über 33.000 Euro. Bei einem Zinssatz von 7,39 Prozent und einer Laufzeit von 84 Monaten beträgt die monatliche Rate rund 504 Euro. "Kommt jetzt noch eine Restkreditversicherung gegen Arbeitsunfähigkeit und Todesfall für 6853 Euro hinzu, muss das zusätzlich finanziert werden", erklärt der Finanzexperte. Der Kunde tilgt also tatsächlich 39.853 Euro, die monatliche Rate steigt auf rund 609 Euro monatlich. Der Kredit kostet damit effektiv 13,49 Prozent, wenn man die Kosten der Versicherung einrechnet.
"Abgesichert ist in dem Fall vor allem die Bank", erklärt Nauhauser. "Denn ihr Ausfallrisiko sinkt ja." Beim Zinssatz werde dies aber nicht berücksichtigt. "Wir raten generell davon ab, solche Zusatzversicherungen am Bankschalter abzuschließen." Wer einen angemessenen Risikoschutz wünscht, obwohl die Mittel dazu fehlen, sollte sich zumindest beraten lassen.
Ein weiterer Tipp: "Bringen Sie bei dem Gespräch in der Bank auch schon vorhandene Versicherungen ins Spiel", rät Nauhauser. Denn wer bereits eine Versicherung für den Todesfall oder Berufsunfähigkeit hat, sollte bei den Kreditkonditionen einen Rabatt aushandeln, rät Nauhauser.