Rente mit 70? IG Metall ist dagegen
Stand: 25.04.2016
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Berlin - In der vergangenen Woche wurde eine Verlängerung der Arbeitszeit bis 70 Jahre in Gespräch gebracht. Die IG Metall erteilt den Plänen eine klare Absage. "Sollte eine Partei so töricht sein, mit der Rente erst ab 70 in den Wahlkampf zu ziehen, wird sie die Gewerkschaften, allen voran die IG Metall, zum entschiedenen Gegner haben", sagte IG-Metall-Vorstand Hans-Jürgen Urban der Zeitung "Die Welt" (Montag).
Die Forderung von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach einem späteren Rentenbeginn nannte Urban "absurd". Niemand, der den Leistungsdruck im heutigen "Turbo-Kapitalismus" kenne, könne davon ausgehen, dass die Menschen flächendeckend bis 67, 70 oder länger arbeiten könnten. "Am Ende läuft das doch wieder auf Rentenkürzungen hinaus", so Urban.
Koppelung an Lebenserwartung?
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte vor einigen Tagen eine Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung gefordert und damit eine neue Debatte über die Altersversorgung losgetreten. Die SPD lehnt die Pläne ab und will die Rente im Bundestagswahlkampf 2017 zu einem wichtigen Thema machen.
Das plant auch die IG Metall, Deutschlands größte Industriegewerkschaft. In einer Kampagne will sie Urban zufolge eine Abschaffung der Riester-Rente fordern. "Die Riester-Rente hat sich als Sackgasse der deutschen Sozialpolitik herausgestellt", sagte er. Eine Begründung für eine weitere milliardenschwere Subventionierung aus öffentlichen Geldern gebe es nicht mehr.