MasterCard erwartet Schub durch neue Geldautomaten-Regelungen

Vom 15. Januar 2011 an sollen die Gebühren für das Geldabheben am Automaten transparenter werden: Steckt ein Kunde die Karte in den Automaten, erscheint der Preis auf dem Display. Findet er ihn zu hoch, kann er den Vorgang kostenlos abbrechen und sich einen anderen Automaten suchen. Hebt er das Geld ab, berechnet ihm die Automaten- Bank direkt die angezeigte Gebühr.

Traditionell bevorzugen die Menschen in Deutschland Bargeld als Zahlungsmittel. Nach einer repräsentativen Studie der Bundesbank, für die mehr als 2000 Menschen befragt wurden, sind Schein und Münze bei Einkäufen mit einem Anteil von etwa 82 Prozent aller Geschäfte das meistgenutzte Zahlungsmittel in Deutschland. Gemessen am Umsatz liegt der Bargeldanteil bei etwas weniger als 60 Prozent. "Dass wir das nicht über Nacht ändern können, ist klar", räumte der Banker Ehmke ein, der seit zweieinhalb Jahren den Deutschlandableger des US- Konzerns führt.

Punkten wollen Kartenanbieter wie MasterCard und Visa bei den Deutschen über das Thema Sicherheit. MasterCard führt nach Angaben von Ehmke gerade Gespräche mit deutschen Banken über die Einführung einer Software, die es Kunden ermöglicht, ihre Karte individuell zu programmieren (Nutzung nur bei bestimmten Händlern, zu bestimmten Uhrzeiten, in bestimmten Ländern). "Andere Länder sind da weiter. Wir hoffen, dass wir bald auch in Deutschland den erste Kunden für diese Software haben werden", sagte Ehmke.

Er betonte: "Wir wollen nicht nur Kartenprodukte anbieten und fertig. Wir haben mit den MasterCard Advisors eine eigene Beratertruppe, die die Banken und Sparkassen bei allen wichtigen Themen unterstützt."

Auch Karten mit Mini-Computer und Display, mit denen Einmal- Geheimnummern generiert werden können, will MasterCard "in Kürze" in Deutschland auf den Markt bringen. In der Türkei sind seit Jahresbeginn 35 000 dieser Karten im Einsatz. In Deutschland sind nach Zahlen von Branchenkennern 14 Millionen MasterCard-Kreditkarten im Umlauf, das Unternehmen kommt damit auf 51 Prozent Marktanteil.

Ehmke schwebt zudem vor, das Plastikgeld für den kleinen Einkauf zwischen 10 und 50 Euro salonfähig zu machen - Stichwort: Kontaktloses Bezahlen. Das gehe für den Kunden an der Kasse schneller und beschere dem Einzelhandel mehr Umsatz. "Wir reden mit einer ganzen Reihe von Händlern über die Einführung von kontaktlosem Bezahlen."