Kompromiss bei der europäischen Einlagensicherung in Sicht
Stand: 14.08.2013
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Brüssel - In den Streit um den EU-Rechtsrahmen für die Einlagensicherung kommt laut einem Pressebericht erstmals seit langer Zeit Bewegung. Der federführend für das Thema zuständige Europaparlamentarier Peter Simon zeigt sich jetzt zuversichtlich, dass ein Kompromiss zwischen Europaparlament und den nationalen Regierungen gefunden werden kann, wie viel Geld die Banken in nationale Einlagensicherungsfonds ansparen müssen. "Ich bin guten Mutes, dass wir die Richtlinie zur Einlagensicherung bis zum Jahresende zum Abschluss bringen", sagte Simon dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe).
Seit Jahren streiten Europaparlament und EU-Finanzministerrat über diese Frage. Die Fonds sollen dazu dienen, Sparern die gesetzlich garantierten 100.000 Euro zurückzuzahlen, falls eine Bank in der EU zusammenbricht. Dafür sollten die Banken binnen zehn Jahren 1,5 Prozent der gedeckten Spareinlagen - also der Summe aller Konten bis 100.000 Euro - in den Einlagensicherungsfonds einzahlen, verlangt das Europaparlament. Der EU-Finanzministerrat wollte bislang aber nur 0,5 Prozent zugestehen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble sei nun aber bereit, über diesen Betrag hinauszugehen, um einen Kompromiss mit dem Parlament zu ermöglichen, berichtete die teitung unetr Berufung auf EU-Diplomaten.
EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier hatte den Richtlinienentwurf zur Einlagensicherung bereits im Juli 2010 vorgelegt. Seitdem liegt der Entwurf auf Eis, weil sich Finanzminister und Parlament nicht über die Dotierung der Fonds einigen konnten. Umstritten ist auch, binnen welcher Frist die Sparer ihr Geld zurückbekommen, falls ihre Bank pleite geht. Das Parlament besteht auf sieben Kalendertagen, was die EU-Finanzminister jedoch erst ab dem Jahr 2023 zugestehen wollen.