Kurz notiert: Die Deutsche Bundesbank
Stand: 14.02.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Frankfurt/Main - Die Deutsche Bundesbank ist das Symbol deutscher Finanzkraft in der internationalen Finanzpolitik. Ehemals stand sie für die Härte der D-Mark und das Wirtschaftswunder, heute ist sie als deutsche Notenbank ein Garant für die Stabilität der europäischen Gemeinschaftswährung. Ihre tatsächliche Macht ist jedoch mittlerweile begrenzt, Einfluss muss die Bundesbank über den Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) geltend machen. Dort ist der Bundesbankpräsident formal seinen Kollegen der anderen Zentralbanken gleichgestellt.
Gegründet wurde die Bundesbank am 1. August 1957. Sie ist politisch unabhängig, dennoch haben Bund und Länder Einfluss unter anderem auf die Besetzung des Vorstands. Vorgeschlagen werden der Präsident und zwei Vorstände von der Bundesregierung, die übrigen drei vom Bundesrat.
Neben der Umsetzung der Geldpolitik der EZB gehören unter anderem die Überwachung des Zahlungsverkehrs und die Verwaltung der deutschen Gold- und Währungsreserven zu den Aufgaben der Bundesbank. Gemeinsam mit der Bafin ist sie auch für die Bankenaufsicht zuständig. Nach mehreren Sparrunden soll die Zahl der Vollzeitstellen bis 2012 auf 9000 gedrückt werden. Die Mitarbeiter arbeiten in der Zentrale, einem riegelartigen Klotz im Norden Frankfurts, aber auch in den quer durchs Land verteilten Hauptverwaltungen und Filialen.
Mehrfach machte die Bundesbank - für sie eher untypisch - in den vergangenen Jahren mit Personalien Schlagzeilen: 2004 trat Ernst Welteke, der Vorgänger des noch bis Ende April amtierenden Axel Weber, nach einer Spesenaffäre zurück. Vorstandsmitglied Thilo Sarrazin räumte 2010 seinen Posten, nachdem er wegen der Debatte über sein Buch "Deutschland schafft sich ab" unter Druck geraten war.