E.ON: "Algerien wird wichtiger Gaslieferant"
Stand: 09.04.2009
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Hassi Messaoud, Algerien - Algerien wird für Deutschland künftig als Gaslieferant immer wichtiger. "Das Land liegt relativ nahe an Europa und hat große Gasvorkommen", betonte Hubert Mainitz, E.ON-Vertreter in Nordafrika, in einem dpa-Gespräch. E.ON Ruhrgas habe kürzlich den Zuschlag für eine Explorationslizenz im Südosten des Landes erhalten. Es ist das erste Mal, dass ein deutsches Unternehmen allein eine Lizenz bekommt. "Das ist für uns ein erster Schritt in Algerien, wir hoffen auf langfristige Beziehungen", sagte Mainitz. "Algerien hat in Nordafrika das größte Gasexportpotenzial", fügte er hinzu.
Erste Untersuchungen in dem Block nahe der tunesischen Grenze ließen auf mehrere Gas- und Ölvorkommen schließen. Die Bohrungen sollen in Kürze beginnen. "Wir wollen direkt an die Quelle heran, wir müssen langfristig denken", fügt er hinzu. Die Besuche von Bundespräsident Horst Köhler 2007 und von Bundeskanzlerin Angela Merkel im vergangenen Jahr hätten deutlich gemacht, dass Deutschland in Algerien einen wichtigen Partner sehe. "Es geht letztlich um die Versorgungssicherheit Deutschlands", sagte Mainitz.
E.ON Ruhrgas sei in erster Linie an Flüssiggas, aber auch an Pipelinegas aus Algerien interessiert. "Wir wollen uns technisch und geographisch diversifizieren", betont Mainitz. Das sei auch im Sinne der Bundesregierung. Die Regierung will auf diese Weise die Abhängigkeit von russischem Gas verringern. Das Gas aus dem neuen Block soll entweder durch Pipelines durchs Mittelmeer transportiert oder in Flüssiggas umgewandelt werden.
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