Algerien schließt Spanier von milliardenschwerem Erdgasprojekt aus
Stand: 04.09.2007
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Madrid (dpa) - Algerien hat ein Abkommen mit den spanischen Energiekonzernen Repsol YPF und Gas Natural über ein Milliardenprojekt zur Erdgasgewinnung aufgekündigt. Wie die beiden spanischen Unternehmen mitteilten, will der algerische Staatskonzern Sonatrach das Projekt nun im Alleingang verwirklichen. Das auf eine Zeit von 30 Jahren angelegte Vorhaben umfasste die Erdgasgewinnung im Osten Algeriens, den Bau einer Leitung zum Mittelmeer, die Errichtung einer Verflüssigungsanlage und den Verkauf von Erdgas.
Die algerische Seite hatte mehrfach darüber geklagt, dass das Vorhaben hinter dem Zeitplan zurückgeblieben sei, und die Spanier dafür verantwortlich gemacht. Demgegenüber sehen die Spanier hinter der algerischen Entscheidung vor allem politische Motive. Algerien sei schon seit Monaten bestrebt gewesen, die spanischen Konzerne aus dem Vorhaben herauszudrängen, schreibt die Zeitung "El País".
Zudem spielten die Differenzen zwischen Algier und Madrid im Konflikt um die Westsahara eine Rolle. Algerien unterstützt in der spanischen Ex-Kolonie die Bewegung Polisario, die in der Westsahara einen unabhängigen Staat gründen will. Dagegen hat Spanien sich in letzter Zeit mehr Marokko angenähert, das das Wüstengebiet nach dem Abzug der Spanier annektiert hatte.