Bundesbank: Deutsche Wirtschaft wächst moderat
Stand: 16.11.2015
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Frankfurt/Main - Die Bundesbank traut der deutschen Wirtschaft kurzfristig keine großen Wachstumssprünge zu. "Das leicht verringerte Expansionstempo der deutschen Wirtschaft im Sommer könnte auch im Jahresschlussquartal 2015 anhalten", schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht für den November.
Im dritten Quartal hatte sich das Wachstum auf 0,3 Prozent abgeschwächt. Kauflustige Verbraucher und starker staatlicher Konsum - etwa wegen Sonderausgaben zur Versorgung von Flüchtlingen - konnten Rückschläge aus dem Ausland nicht ganz ausgleichen.
"Die günstigen Arbeitsmarkt- und Entgeltaussichten sowie die starke Zuwanderung bilden die Rahmenbedingungen dafür, dass sich die schwungvolle Verbrauchskonjunktur fortsetzt", prognostiziert die Bundesbank. "Diese Faktoren sowie die anhaltend niedrigen Hypothekenzinsen geben auch dem Wohnungsbau Auftrieb."
Dagegen seien von der Industriekonjunktur "bis zum Jahresende kaum Impulse zu erwarten". Zuletzt waren Bestellungen für Waren "made in Germany" aus wichtigen Märkten wie China kräftig zurückgegangen. Viele Unternehmen halten sich deshalb mit Investitionen zurück.
Welche Auswirkungen die Zuwanderung auf die deutschen Staatsfinanzen haben wird, sei sehr schwer abzuschätzen: "Die Belastungen der Staatsfinanzen werden langfristig umso niedriger ausfallen, je besser und schneller die Integration in das Erwerbsleben gelingt. Derzeit erscheinen zusätzliche staatliche Ausgaben in Größenordnungen von bis zu einem Viertel Prozent des Bruttoinlandsprodukts im laufenden und einem halben Prozent im kommenden Jahr nicht unplausibel."