Kreditrisiko (Adressrisiko)
Die Begriffe Kreditrisiko und Adressrisiko bezeichnen die Gefahr, der ein Kreditgeber ausgesetzt ist, wenn er einen Kredit gewährt. Das Risiko besteht darin, dass die Zahlungen für die Kredittilgungen und -zinsen vom Schuldner nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht geleistet werden (Kreditausfall). Je schlechter die wirtschaftliche Situation des Kreditnehmers bzw. seiner Region oder Branche, desto höher ist das Kreditrisiko.
- Standardisierte Checklisten zur Prüfung des Kreditrisikos
- Ausfallrisiko bei Anleihen
- Verschiedene Formen von Kreditrisiken
- Beurteilung des Kreditrisikos durch Ratingverfahren
- Minimierung des Kreditrisikos
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
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Das Wichtigste in Kürze
- Um das Kreditrisiko zu erfassen, verwenden Banken meist standardisierte Checklisten.
- Durch die Überprüfung der Kreditwürdigkeit sowie durch die Einforderung von Kreditsicherheiten des Kreditnehmers wird das Kreditrisiko für den Kreditgeber minimiert.
- Es gibt verschiedene Arten von Kreditrisiken, beispielsweise das Bonitätsrisiko, das Länderrisiko oder das Zinsänderungsrisiko.
Standardisierte Checklisten zur Prüfung des Kreditrisikos
Das Kreditrisiko bezieht sich auf die objektiven Möglichkeiten des Schuldners, die Zahlungen zu erbringen. Um diese zu überprüfen, verwenden Banken meist standardisierte Checklisten, auf Grundlage derer die Kreditwürdigkeit eines Kunden bewertet werden kann. Durch die Überprüfung der Kreditwürdigkeit sowie durch die Einforderung von Kreditsicherheiten des Kreditnehmers wird das Kreditrisiko für den Kreditgeber minimiert. Das Kreditrisiko wird auch als Kreditausfallrisiko bezeichnet und meint das Risiko des Verlustes für den Fall, dass ein Schuldner die vereinbarten Pflichten gegenüber dem Gläubiger nicht erfüllen kann.
Ausfallrisiko bei Anleihen
Der Begriff Ausfallrisiko wird häufig im Finanzwesen im Zusammenhang mit Anleihen verwendet. Dabei ist das Risiko gemeint, dass der Ausgeber einer Anleihe am Ende der Laufzeit nicht in der Lage ist, die regelmäßigen Zinszahlungen oder die Tilgung des Nominalbetrags zu leisten. Banken wird der Umgang mit Kreditrisiken durch das Kreditwesengesetz vorgeschrieben.
Verschiedene Formen von Kreditrisiken
Das Kreditrisiko umfasst viele verschiedene Risikoarten:
- Wenn der Schuldner aufgrund einer Insolvenz seinen Verpflichtungen gegenüber dem Kreditgeber nicht nachkommen kann – also den Kredit inklusive Zinsen, Gebühren und Provisionen nicht oder nur teilweise zurückzahlen kann – wird das Kreditrisiko auch Bonitätsrisiko oder Adressenausfallrisiko genannt. Diese Art von Risiken gehört zu den aktiven Risiken.
- Ein passives Risiko hingegen ist das Liquiditätsrisiko, welches eine Form von Kreditrisiko darstellt, bei der die zu leistenden Tilgungszahlungen und/oder Zinsen, Provisionen und Gebühren nicht zu den vereinbarten Zeitpunkten geleistet werden.
- Eine weitere Form von Kreditrisiko ist das Länderrisiko – die Gefahr, dass das Aufenthaltsland des Schuldners aufgrund wirtschaftlicher oder politischer Umstände die Zahlung des Schuldners verhindert.
- Das Sicherungsrisiko bezeichnet die Gefahr, dass die Kreditsicherheiten des Schuldners an Wert verlieren oder untergehen.
- Das Risiko, dass das allgemeine Zinsniveau über den im Kreditvertrag festgelegten Zinssatz steigt, wird Zinsänderungsrisiko genannt.
- Die Gefahr der Geldwertverschlechterung heißt Inflationsrisiko, die der Geldwertsteigerung Deflationsrisiko und die der Verschlechterung des Währungskurses Währungsrisiko.
- Eine weitere Art von Kreditrisiko nennt sich Konsortialrisiko und besteht darin, dass ein oder mehrere Mitglieder eines Kreditkonsortiums die Folgen aus eingetretenen Risiken ihrer Quote entsprechend nicht übernehmen können.
Beurteilung des Kreditrisikos durch Ratingverfahren
Für Unternehmen wird das Kreditrisiko über Kennzahlen in Kredit-Ratings gemessen. In solchen Ratings werden sie auf der Grundlage spezieller Kriterien systematisch bewertet. Zu diesen Kriterien gehören sowohl quantitative Aspekte, wie zum Beispiel Kapitalstruktur und finanzielle Stärke des Kreditnehmers, als auch qualitative Aspekte, wie zum Beispiel die Qualität des Managements. Mithilfe des Ratingverfahrens kann darüber geurteilt werden, wie die Chancen stehen, dass ein Kreditnehmer seine Verbindlichkeiten pünktlich und vollständig zahlt. Je höher das Rating ausfällt, desto niedriger ist die Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls. Derartige Ratings können entweder intern durch die jeweilige Bank erfolgen, oder aber von externen Ratingagenturen durchgeführt werden. Dazu gehören beispielsweise „Standard & Poor's“ sowie „Moody's“, welche auf eine unabhängige Ermittlung des Kreditrisikos großer Unternehmen spezialisiert sind.
Minimierung des Kreditrisikos
Das Kreditrisiko kann durch verschiedene risikopolitische Maßnahmen minimiert werden, die der Risikovorbeugung dienen. Dazu gehören beispielsweise die Überprüfung der Kreditfähigkeit, Kreditwürdigkeit, der Kreditsicherheiten sowie die Kreditkontrolle. Außerdem kann das Risiko durch Risikoabwälzung, wie mithilfe einer Bürgschaft, Zinsanpassungsklausel oder Zeitgleitklausel, der Risikokalkulation sowie der Risikoversicherung (Kreditabsicherung) übertragen werden. Eine weitere Möglichkeit zur Risikominimierung ist die Risikoteilung, indem Metageschäfte, Konsortien oder Kautionsgemeinschaften gebildet werden. Das Risiko kann gestreut werden, indem es in sachlicher, örtlicher, zeitlicher und persönlicher Hinsicht verteilt wird. Das Risiko kann kompensiert werden, wenn Maßnahmen zur Neutralisation des Verlustes getroffen werden, zum Beispiel durch Gegengeschäfte. Durch die Bildung von offenen und stillen Rücklagen sowie Sammelwertberichtigungen können Reserven gebildet werden.
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