Versatel zieht sich aus Kampf um Privatkunden zurück
Stand: 13.11.2009
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Düsseldorf - Der DSL-Anbieter Versatel gibt den teuren Kampf um neue Privatkunden auf. Versatel-Chef Alain Bandle sagte dem "Handelsblatt" (Freitagsausgabe), dass die Kosten für die Werbung um Neukunden sehr hoch seien. Früher hätte der Schwerpunkt Versatels auf dem Privatkunden-Geschäft gelegen, jetzt reagiere man auf die ökonomischen Realitäten, sagte der Chef des fünftgrößten deutschen Anbieters. Mittlerweile gehe es nur noch darum, "Wettbewerbern Kunden abzujagen".
Viele Deutsche haben inzwischen schnelle Internetanschlüsse auch zuhause. Die Anbieter von DSL-Internetanschlüssen gewannen daher zuletzt deutlich weniger neue Kunden als in den Jahren zuvor. Versatel zieht sich daher nun aus der teuren Werbung um neue Kunden zurück, bietet aber trotzdem auch weiterhin Anschlüsse für Privatkunden an. "Sehr intensiv" will sich das Unternehmen nach Angaben einer Sprecherin zudem um die Bestandskunden kümmern.
Bandle zufolge will Versatel zudem sein weit verzweigtes Netz stärker als bisher an Wettbewerber vermieten. Dabei habe er vor allem die Mobilfunknetzbetreiber im Auge. Der Versatel-Chef geht davon aus, dass die starke Zunahme von mobilen Datendiensten einen ungeheuren Bedarf nach mehr Netzkapazitäten auslösen wird. Auch die Mobilfunkanbieter benötigen Netzkabel, die die Signale von den Mobilfunkantennen weiterleiten. Versatel ist aus einem Zusammenschluss von 21 Stadtnetzbetreibern entstanden, die ihre Leitungen in den Städten weit verzweigt haben.