T-Online gründet mit Reisekonzernen Online-Reisebüro
Stand: 06.06.2001
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(cs/dpa) Die Telekom-Tochter T-Online wird zusammen mit den beiden größten europäischen Reisekonzernen, TUI (Hannover) und C&N Touristic (Oberursel), ein Internet-Reisebüro gründen. Das Unternehmen, an dem T-Online 75,1 Prozent der Anteile halten wird, soll als T-Online Travel AG im zweiten Halbjahr 2001 an den Start gehen, teilten die drei Konzerne in einer gemeinsamen Erklärung am Mittwoch mit.
"Der Reisemarkt ist einer der Zukunftsmärkte im E-Commerce", sagte T-Online-Vorstandsvorsitzender Thomas Holtrop. TUI und C&N übernehmen jeweils 12,45 Prozent.
Mit der Gründung umgehen die drei Unternehmen schwer wiegende Wettbewerbsbedenken der EU-Kommission gegen ein ursprünglich geplantes gemeinsames Internet-Reiseportal. Den Antrag auf die Genehmigung einer derartigen Zusammenarbeit war auf Grund der EU- Kritik zurückgezogen worden. Das hatte auch die "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe) berichtet. Das neue Online-Reisebüro bedürfe keiner fusionsrechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission, hieß es.
Bei der T-Online Travel AG werde T-Online mit ihren 7 Millionen Kunden in Deutschland die Zugriffe auf ihre Internet-Seiten und das Wissen in der Online-Vermarktung einbringen. Die TUI, Touristiksparte des weltgrößten Reiseriesen Preussag (Hannover), und C&N stellten die touristischen Inhalte zur Verfügung. Über die Internet-Seite sollen die Kunden auf die Buchungssysteme der beiteiligten Reiseveranstalter - wie TUI Schöne Ferien!,
1-2-Fly, Neckermann und Air Marin - zugreifen können. Die Plattform sei aber auch für andere "touristische Leistungsträger" offen.
Bei dem Online-Reisebüro soll sich alles um das Thema Urlaub und Reisen drehen. Angeboten werden
Pauschal-, Last-Minute- und Spezialreisen. Außerdem soll den Internet-Surfern die Möglichkeit gegeben werden, von einander unabhängige Bausteine wie Flug, Hotel oder Mietwagen selbst zu kombinieren.
Nach einem erfolgreichen Einstieg ins Internet über tui.de werde mit der Zusammenarbeit das E-Commerce-Geschäft weiter ausgebaut, sagte Preussag-Vorstand Ralf Corsten. C&N-Vorstandsmitglied Peter Frankhauser wertete die Pläne als "bedeutenden Schritt zur weiteren Steigerung der Online-Umsätze".