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Nachtspeicheröfen

Während Nachtspeicheröfen vor wenigen Jahrzehnten noch zu den beliebtesten Heizmethoden gehörten, gelten sie mittlerweile meist als teuer und unrentabel. Wenn die Geräte am Ende ihrer Lebensdauer stehen oder eine Immobiliensanierung ansteht, werden sie für gewöhnlich durch ein anderes Heizsystem ersetzt. Dennoch gibt es Einzelfälle, in denen sich ein Nachtspeicherofen lohnen kann. Der nachfolgende Artikel fasst alle Informationen zum Thema zusammen.

Inhalt dieser Seite
  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Wie funktioniert ein Nachtspeicherofen?
  3. Kosten
  4. Vor- und Nachteile
  5. Für wen sind sie sinnvoll?
  6. Asbest in Nachtspeicheröfen
  7. Welche Alternativen gibt es?
  8. Nachtspeicheröfen entsorgen
  9. Verbot von Nachtspeicheröfen gekippt
  10. Verwandte Themen
  11. Weiterführende Links
  12. Heizstrompreise vergleichen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Nachtspeicherofen ist eine Elektroheizung, die Wärme speichert und bei Bedarf abgibt.
  • Nachtspeicheröfen sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung, doch im Betrieb sehr teuer.
  • Wärme mit Strom zu erzeugen gehört zu den teuersten Heizmethoden, weshalb es sich insbesondere auf lange Sicht lohnt, das Gerät zu ersetzen.
  • Zahlreiche alte Nachtspeicheröfen sind mit Asbest verseucht, weshalb sie von einem Fachbetrieb ausgetauscht und entsorgt werden sollten.

Wie funktioniert ein Nachtspeicherofen?

Nachtspeicheröfen werden mitunter auch als Nachtspeicherheizungen oder als elektrische Speicherheizungen bezeichnet. Unabhängig vom Begriff handelt es dabei stets um eine elektrisch betriebene Heizung. Den für die Umwandlung in thermische Energie benötigten Strom nimmt das Gerät für gewöhnlich in Schwachlastphasen – also in der Regel nachts – auf. Zahlreiche Stromversorger bieten spezielle Nachtstromtarife an, durch die Verbraucher zu festgelegten Zeiten günstiger Strom beziehen können.

Die erzeugte Wärme speichert die Heizung, damit diese sich in den darauffolgenden Stunden nutzen lässt, um Räume zu beheizen. Meist verfügen Nachtspeicheröfen über einen Feststoffspeicher aus Schamottesteinen oder Heizmatten aus Naturstein, manchmal aber auch über einen Wasserspeicher. In den meisten Fällen findet ein derartiges System als Einzelheizung Verwendung, die ein oder mehrere Zimmer mit Wärme versorgt. Zentrale Nachtspeicherheizungen sind dagegen nur in Ausnahmefällen sinnvoll.

Kosten von Nachtspeicheröfen

Mit den Anschaffungs-, den Installations- und den Betriebskosten gibt es drei verschiedene Faktoren, die an dieser Stelle Berücksichtigung finden müssen.

Anschaffungs- und Installationskosten

Wie teuer der Erwerb des Geräts ist, hängt im Wesentlichen von seiner Leistung ab. Nachtspeicheröfen mit einer Wärmeleistung von zwei bis vier Kilowatt kosten circa 700 bis 1.000 Euro. Bei Ausführungen mit sieben Kilowatt Leistung liegen die Anschaffungskosten dagegen bei 1.000 bis 1.500 Euro. Die Installation verursacht im Regelfall Kosten von 800 bis 1.000 Euro. Verglichen mit anderen Heizformen fällt der finanzielle Aufwand für die Anschaffung und Montage also vergleichsweise niedrig aus.

Betriebskosten

Im Betrieb gehören Nachtspeicheröfen zu den teuersten Heizmethoden, die es gibt. Dies begründet sich vor allem damit, dass der Kilowattstundenpreis für Strom wesentlich höher ausfällt als der für Gas oder Öl. Die jährlichen Betriebskosten einer Öl- oder Gasheizung in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit 110 Quadratmetern liegen lediglich bei 1.000 bis 1.100 Euro. Wer mit Strom heizt, muss dagegen mit Kosten in Höhe von 2.700 bis 3.000 Euro rechnen.

Vor- und Nachteile von Nachtspeicheröfen

Die elektrischen Heizungen bringen sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Welche Vorzüge Nachtspeicheröfen im Wesentlichen haben, fasst die nachfolgende Liste zusammen:

  • Gegenüber anderen Heizmethoden sind Nachtspeicheröfen sehr platzsparend. Einerseits fällt das Gerät relativ kompakt aus. Andererseits benötigt die Heizung weder einen zentralen Heizkessel noch ein Rohrleistungssystem oder ein Brennstofflager.
  • Die Installation einer Nachtspeicherheizung gestaltet sich einfacher als bei anderen Heizmethoden.
  • Nachtspeicheröfen sind relativ ausfallsicher und so gut wie wartungsfrei.
  • Die Anschaffungskosten für die Elektroheizung fallen vergleichsweise niedrig aus.

Natürlich gibt es zahlreiche Gründe dafür, dass heutzutage kaum noch Haushalte mit Strom heizen. Zu den wichtigsten Nachteilen der elektrischen Heizungen gehören die folgenden:

  • Die größte Schwäche der Nachspeicherheizungen stellen die hohen Betriebskosten dar. Dies gilt umso mehr, wenn ein Energieversorger keinen speziellen Nachtstromtarif anbietet.
  • Nachtspeicheröfen weisen eine sehr schlechte CO2-Bilanz (Ausnahme: Verwendung von Ökostrom) und einen eher niedrigen Wirkungsgrad auf.
  • Die Heizregelung ist verglichen mit anderen Heizmethoden relativ schlecht.
  • Vor allem bei älteren Geräten besteht die Gefahr, dass diese mit Asbest belastet sind.

Für wen sind Nachtspeicheröfen sinnvoll?

In der heutigen Zeit ist es meist nicht wirtschaftlich, mit Strom zu heizen. Denn auf lange Sicht verschlingen die Betriebskosten in der Regel die Einsparungen bei der Anschaffung und Installation. Anders sieht die Lage aus, wenn in einer wenig genutzten Immobilie – etwa einem Ferienhaus oder Bungalow – ein Nachtspeicherofen jüngeren Baujahres vorhanden ist. Umfangreiche Sanierungsarbeiten lohnen sich dann für gewöhnlich nicht.

Asbest in Nachtspeicheröfen und wie er sich erkennen lässt

Ältere Nachtspeicheröfen enthalten in vielen Fällen Asbest, welches bis in die 1990er-Jahre als Dämm- und Isoliermaterial Verwendung fand. Danach wurde der Stoff verboten, da Forscher herausfanden, dass er krebserregend ist. Im gegebenen Fall rät es sich an, den Heizkörper auszutauschen. Mithilfe von im Internet veröffentlichten Asbestlisten lässt sich über den Gerätetyp herausfinden, ob die eigene Heizung auch betroffen ist.

Nachtspeicheröfen ersetzen: Welche Alternativen gibt es?

Wollen Verbraucher eine Nachtspeicherheizung durch ein anderes System ersetzen, haben sie verschiedene Option. Wer weiterhin Strom zum Heizen nutzen möchte, kann auf eine Infrarot- oder Teilspeicherheizung ausweichen. Darüber hinaus ist es möglich, auf ein wassergeführtes Heizsystem zu wechseln. Welche Lösungen sich vor allem anbieten, veranschaulicht die folgende Übersicht:

  • Gasheizung
  • Ölheizung
  • Pelletheizung
  • Wärmepumpe
  • Blockheizkraftwerk (BHKW)

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Ob Hausbesitzer und Eigentümer eine Förderung in Anspruch nehmen können, hängt davon ab, durch welche Art von Heizung sie das alte System ersetzen. Sowohl das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergeben Fördermittel – in der Regel in Form von zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen. Die Voraussetzung dafür ist jedoch der Wechsel auf regenerative Energien.

Nachtspeicheröfen entsorgen

Die Entsorgung eines alten Nachtspeicherofens sollte stets durch einen qualifizierten Fachbetrieb erfolgen. Dies begründet sich damit, dass Geräte der 60er- bis 80er-Jahre häufig schädliche Stoffe – vor allem Asbest, aber auch PCB – enthalten und daher als Sondermüll gelten. Inklusive Abbau und Abtransport ergeben sich je Gerät Kosten zwischen 150 und 250 Euro.

Verbot von Nachtspeicheröfen gekippt

Nachtspeicheröfen sind nach wie vor nicht verboten. Die Bundesregierung hatte mit der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 zwar ein derartiges Verbot beschlossen, selbiges im Jahr 2013 jedoch wieder gekippt. Eine 2014 neu gefasste Version der Verordnung führt das Verbot überhaupt nicht mehr auf. Dies gilt ebenfalls für das im November 2020 eingeführte Gebäudeenergiegesetz (GEG), welches das Energieeinspargesetz, die Energieeinsparverordnung sowie das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz zusammenführt.

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