Großbanken machen mehr Gewinn trotz Strafen und Minizinsen
Stand: 22.09.2015
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Frankfurt/Main - Obwohl sie hohe Strafen zahlen müssen und nur wenig mit Zinsen verdienen, haben die größten Banken in den USA und Europa dieses Jahr kräftig an Gewinn zugelegt. Das Beratungsunternehmen EY (Ernst & Young) erklärte das am Montag mit der guten Konjunkturentwicklung und dem Boom an den Börsen.
Die nach Bilanzsumme zehn größten Geldinstitute der USA verdienten unter dem Strich umgerechnet 59 Milliarden Euro und damit fast die Hälfte (47 Prozent) mehr als ein Jahr zuvor. Bei den zehn größten Banken Europas gab es einen Gewinnsprung um 73 Prozent auf insgesamt 29 Milliarden Euro.
Zugute kam den Instituten, dass Strafen - etwa für krumme Immobiliendeals oder Zinsmanipulationen (Libor) - mit 12,7 Milliarden Euro deutlich kleinere Löcher in die Bilanzen rissen als noch vor Jahresfrist (18,9 Mrd Euro).
Das Zinstief indes bleibt eine der großen Herausforderungen für die Branche. "Bei vielen Banken erwirtschaftet das Zinsgeschäft kaum noch oder gar keine Gewinne mehr", stellte EY-Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier fest. "Im aktuellen Niedrigzinsumfeld führt eine höhere Profitabilität in erster Linie über Kostensenkungen. Entsprechend hoch bleibt der Druck: Ehrgeizige Sparprogramme werden auch in den kommenden Jahren an der Tagesordnung bleiben."