Autobanken kämpfen nach Ende der Abwrackprämie mit Nachfragetief
Stand: 20.09.2010
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Hamburg - Im ersten Jahr nach der Abwrackprämie kämpfen die Banken der Autohersteller mit einer stark geschwächten Nachfrage. Die Zahl der von den zwölf großen Autobanken finanzierten oder verleasten Neuwagen für Privatleute fiel im ersten Halbjahr 2010 um 45 Prozent auf nur noch 230 718, wie der Arbeitskreis der Banken und Leasinggesellschaften der Automobilwirtschaft (AKA) am Montag in Hamburg mitteilte.
Der Zuwachs bei Finanzierungen für gewerbliche Kunden (plus 9 Prozent) linderte aber den Einbruch. Binnen Jahresfrist sank die Gesamtzahl der über die Banken abgewickelten Fahrzeuge um 24 Prozent auf knapp 527 000 Stück im Wert von 11,3 Milliarden Euro. Damit habe man weniger Geschäft verloren als der deutsche Gesamtmarkt mit einem Minus bei den Autozulassungen von 29 Prozent, stellte der Verband fest.
Mit dem Ende der Abwrackprämie endete auch der Kleinwagen-Boom. Die Kunden hätten wieder verstärkt Premium-Fahrzeuge bestellt, berichtete der Verband. Der Durchschnittswert der verkauften und finanzierten Fahrzeuge stieg daher um 21 Prozent auf 18 310 Euro. Keine Veränderungen gab es hingegen bei den verleasten Autos mit einem Durchschnittswert von 24 310 Euro.
Der Anteil der mit Finanzprodukten der Herstellerbanken auf die Straße gebrachten Autos sei um zwei Punkte auf 40 Prozent gestiegen. Die Autobanken deckten mehr als 60 Prozent des Autofinanzierungsgeschäfts ab.