Heizungswartung: Wie oft und wann?
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Die regelmäßige Heizungswartung ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Einerseits lassen sich durch die Wartung in vielen Fällen kostspielige Reparaturen vermeiden. Andererseits verbraucht eine Heizungsanlage weniger Energie, wenn sie optimal läuft. Der nachfolgende Ratgeber fasst alle wichtigen Informationen zum Thema Heizungswartung zusammen.
Das Wichtigste in Kürze
- Fachleute empfehlen, einmal pro Jahr (möglichst im Sommer) einen Termin für die Heizungswartung zu vereinbaren.
- Die Wartung der Heizungsanlage umfasst vor allem die Kontrolle und Prüfung wichtiger Komponenten.
- Eine Heizungswartung in Einfamilienhäusern kostet durchschnittlich 150 Euro.
- Mieter können die in der Nebenkostenabrechnung angegebenen Wartungskosten für die Heizung von der Steuer absetzen.
Wie oft muss die Heizungswartung durchgeführt werden?
Bislang legen Gesetze nicht genau fest, in welchen zeitlichen Intervallen die Heizungswartung erfolgen sollte. Trotzdem müssen die Betreiber einer Heizungsanlage diese prinzipiell warten lassen. Die Verpflichtung dazu ergibt sich aus Paragraph 11 der Energieeinsparverordnung (EnEV). Dort heißt es in Satz 3: „Komponenten (von Anlagen und Einrichtungen der Heizungsversorgung) mit wesentlichem Einfluss auf den Wirkungsgrad solcher Anlagen sind vom Betreiber regelmäßig zu warten und instand zu halten“. Außerdem schreibt der Gesetzestext vor, dass eine Person mit den notwendigen Fachkenntnissen die Wartung übernehmen muss.
Auch wenn es keine Behörde gibt, die die Einhaltung der Wartungspflicht kontrolliert, empfehlen Experten die regelmäßige Prüfung von Heizungsanlagen. Nach Meinung von Fachleuten ist es sinnvoll, einmal jährlich eine Heizungswartung durchführen zu lassen. Manche Hersteller fordern eine jährliche Wartung, damit die Garantie erhalten bleibt. Im Schadenfall müssen die Anlagenbetreiber durch Dokumentationen nachweisen, dass sie keinen Termin verpasst haben.
Wann ist der beste Zeitpunkt für die Heizungswartung?
Für die Heizungswartung empfehlen sich insbesondere die Sommermonate. Zum einen haben Fachbetriebe in den warmen Monaten weniger zu tun, sodass sich leichter ein Termin finden lässt. Zum anderen bleibt Ihnen nach der Wartung noch genug Zeit, um Verschleißteile auswechseln und erforderliche Reparaturen ohne Zeitdruck durchführen zu lassen. Im besten Fall können Sie durch diese Vorgehensweise einen Ausfall des Heizungssystems in der kalten Jahreszeit vermeiden.
Darüber hinaus ist es ratsam, den Termin die Wartungsarbeiten vor die jährlich (je nach Anlage auch nur alle zwei Jahre) stattfindende Kontrolle der Emissionswerte zu legen. Damit gewährleisten Sie, dass das Heizungssystem die bestmöglichen Werte erreicht.
Was wird bei einer Heizungswartung gemacht?
In welchem Umfang Wartungsarbeiten notwendig sind, hängt insbesondere von der Art des Heizungssystems ab. Zusätzlich spielen Herstellerangaben, Nutzergewohnheiten und Umgebungseinflüsse eine Rolle. Im Allgemeinen umfasst die Heizungswartung die Inspektion und Reinigung wichtiger Bauteile. Im Anschluss optimiert die Fachkraft die Anlage je nach Bedarf. Welche Arbeiten die beauftragte Firma im Wesentlichen durchführt, zeigt die nachfolgende Liste:
- Kontrolle des Brenners und seiner Bauteile
- Reinigung des Brennraums
- Funktionsprüfung (vor allem der Umwälzpumpe)
- Reinigung des Wärmetauschers (falls vorhanden)
- Abgasmessung und Vergleich mit den vorgegebenen Richtwerten
- Überprüfung der Einstellungen und des Kesseldrucks
- Optimierung der Heizungsanlage (gegebenenfalls)
Wie hoch sind die Kosten für eine Heizungswartung?
Welche Kosten anfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Von Bedeutung sind sowohl die Art der Anlage, der Gebäudetyp und der Aufwand der Wartung als auch die regionale Lage und die Frage, ob ein Wartungsvertrag existiert. Im Durchschnitt liegen die Kosten in einem Einfamilienhaus bei circa 150 Euro, wohingegen die Heizungswartung in einem Mehrfamilienhaus etwa 150 bis 200 Euro kostet.
Wer zahlt die Heizungswartung: Mieter oder Vermieter?
Da die Heizung einen Bestandteil der Mietsache bildet, ist prinzipiell der Hauseigentümer für die Wartung der Anlage verantwortlich. Allerdings gehören die Wartungskosten zu den umlagefähigen Nebenkosten. Demzufolge kann der Vermieter den finanziellen Aufwand über die Betriebskosten vollständig auf die Mieter umlegen, wenn der Mietvertrag eine entsprechende Klausel umfasst. Die Kosten für Reparaturen oder den Austausch von Bauteilen muss der Immobilienbesitzer dagegen aus eigener Tasche begleichen.
Können Mieter die Heizungswartung von der Steuer absetzen?
Mieter dürfen Handwerksleistungen prinzipiell von der Steuer absetzen. Dazu zählen nicht nur Rechnungen von selbst erteilten und bezahlten Aufträgen, sondern auch einige Posten, die in der Nebenkostenabrechnung Erwähnung finden. Dies trifft ebenso auf die Wartung der Heizungsanlage zu. Sie dürfen pro Jahr Rechnungen bis zu einem Betrag von 6.000 Euro einreichen. Der Staat trägt 20 Prozent der Kosten, weshalb Sie jährlich von bis zu 1.200 Euro an Steuervergünstigungen profitieren können.