Spechtschäden in der Gebäudeversicherung
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Durch Spechte verursachte Schäden in der Fassade können teuer werden. Greift bei diesen Schäden die Wohngebäudeversicherung?
Das Wichtigste in Kürze
- Schäden Spechte können zu nachhaltigen Schäden am Gebäude führen und dadurch extrem hohe Kosten verursachen.
- Spechtschäden lassen sich mit einfachen Mitteln verhindern.
- Nur wenige Versicherungsgesellschaften bieten eine Kostenübernahme für Spechtschäden in der Wohngebäudeversicherung an.
Was sind Spechtschäden?
Auch Stadtbewohnern dürfte das Geräusch des "Toktoktok” eines Spechtschnabels auf Baumholz geläufig sein. Spechte suchen sich ihr Futter unter der Rinde von Bäumen. Allerdings haben die Vögel auch festgestellt, dass Hauswände ebenfalls einen gewissen Charme haben. Zum einen findet sich unter Putz vielleicht auch der eine oder andere "Happen”, zum anderen bieten Hauswände und die darunter liegende Dämmwolle einen hervorragenden Platz zum Nisten. Hat ein Specht ein Nest angelegt, sind dem Hausbesitzer jegliche Interventionen verboten. In der Zeit von März bis Ende Mai gilt für den Specht oberstes Ruhegebot.
Spechtschäden, also von diesen Vögeln verursachte Fassadenschäden, führen nicht nur zu unmittelbaren Schäden wie Löchern in der Wand, sondern können auch nachfolgende Probleme mit sich bringen. Wenn der Putz am Haus beschädigt ist, dringt Feuchtigkeit ins Mauerwerk ein. Das kann unter anderem zu Schimmelbefall führen. Löcher in der Wand oder in der Dämmung laden zudem andere Tiere ein, sich dort anzusiedeln. Es ist also nicht nur der direkte Schaden, der beseitigt werden muss. Genauso wichtig ist es, mögliche Folgeschäden abzuwehren.
Wie kann man Spechtschäden vermeiden?
Wen sichtbare Abschreckung nicht stört, kann auf klassische Modelle von Vogelscheuchen zurückgreifen. Schon einfache Flatterbänder an der Hauswand haben eine abschreckende Wirkung. Spechte nutzen gerne Ecken und Winkel an Gebäuden für ihre Aktivitäten. Mit dem Anbringen von Taubenstacheln lässt sich ebenfalls Abhilfe schaffen.
Auch eine bestimmte Wandfarbe kann helfen. Spechte mögen keine glatten Wände oder Untergründe. Fassadenfarbe, die nach dem Auftragen völlig glatt bleibt, macht Spechten an diesen Stellen das Leben schwer und hält sie von ihren Klopfattacken ab.
Warum sind Spechtschäden so kostenintensiv?
Spechte treiben ihr Unwesen nicht in einer Höhe von 1,50 Meter an gut zugänglichen Orten an der Hauswand. Damit sie, gerade beim Nisten, maximal sicher sind, suchen sie sich die am schwersten zugänglichen Orte an der Hausfassade aus. Um für Reparaturarbeiten dort hinzugelangen, ist in der Regel ein Gerüst oder eine professionelle Leiter notwendig. Um unter dem Dachgiebel im zweiten Stock zu arbeiten, reicht keine Haushaltsleiter.
Für eine Drehleiter mit Fahrer müssen Hausbesitzer als Miete pro Tag mit 500 Euro netto rechnen. Die weiteren Kosten orientieren sich daran, wie groß der verursachte Schaden ausfällt, ob nur neu verputzt werden muss, oder ob auch Dämmmaterial ausgebessert wird. Das bedeutet, dass die Hauswand um einen deutlich größeren Bereich aufgeklopft werden muss.
Was übernimmt die Wohngebäudeversicherung bei einem Spechtschaden?
Die Antwort auf diese Frage fällt bei 90 Prozent der Versicherer in Deutschland ernüchternd aus. Spechtschäden sind bei diesen Anbietern ein unversicherbares Risiko in der Wohngebäudeversicherung.
Einige wenige Versicherer bieten im Rahmen einer All–Risk-Deckung einen begrenzten Versicherungsschutz für solche Vogelschäden an, der beispielsweise auf 10.000 Euro maximiert ist. Es gibt auch Anbieter am Markt, die in Analogie zur Teilkaskoversicherung bei Fahrzeugen das Risiko "Schäden durch Wildtiere am Haus” absichern. Diese Gesellschaften sind allerdings noch weit in der Unterzahl.
Immobilienbesitzer, die die Kosten für von Spechten verursachten Schäden übernommen haben möchten, müssen sich im Rahmen eines Versicherungsvergleichs sehr intensiv mit dem Leistungsverzeichnis der Anbieter beschäftigen.
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