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Wie fällt der Stromverbrauch durch das Internet aus?

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Surfen, E-Mails, Google: Das Internet ist einer der größten Stromfresser. Durch die Nutzung des Internets verbraucht der Mensch pro Jahr mehrere Milliarden Kilowattstunden Strom. Streaming-Dienste, Cloud-Dienste, Rechenzentren und die Kryptowährung Bitcoin leisten einen wesentlichen Beitrag zum Stromverbrauch des Internets.

Das Wichtigste in Kürze

  • Mobilfunkstationen und Internetrouter verbrauchen in Deutschland pro Jahr etwa 55 Terawattstunden Strom.
  • Durch die Nutzung des Internets entsteht ein jährlicher Ausstoß von etwa 830 Millionen Tonnen CO2.
  • Das Streamen von Filmen und Musik verbraucht pro Jahr mehr als 200 Milliarden Kilowattstunden Strom.
  • Wer eine Suchanfrage auf Google stellt, verbraucht pro Suchanfrage 0,3 Wattstunden Strom.

Energieverbrauch durch das Internet: Zahlen & Fakten

Sämtliche Netze wie Mobilfunkstationen und Internetrouter verbrauchen in Deutschland jährlich etwa 55 Terawattstunden Strom, also umgerechnet etwa eine Milliarde Kilowattstunden pro Jahr. Ein Drittel der 55 Terawattstunden wird allein für die Kühlsysteme verwendet. Beim Streamen auf Video- oder Musikplattformen ist der Stromverbrauch des Internets besonders hoch: Allein die Menge an Daten, die auf Netflix und Co. anfallen, machen mehr als 50 Prozent des gesamten Datenvolumens aus. Experten zufolge verbraucht das Streaming jährlich mehr als 200 Milliarden Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Der durchschnittliche Stromverbrauch eines deutschen Haushaltes liegt bei etwa 2.500 kWh Strom pro Jahr. Und auch die Kryptowährung Bitcoin hinterlässt einen riesengroßen CO2-Fußabdruck: Der Stromverbrauch von Bitcoin liegt pro Jahr bei etwa 46 Terawattstunden Strom. Der Energieverbrauch kommt unter anderem durch Rechenoperationen, Kühlungen und Transformatoren großer Rechenanlagen zustande.

Wer eine Suchanfrage auf Google stellt, hat pro Suchanfrage einen Verbrauch von 0,3 Wattstunden. Der Stromverbrauch einer einzigen Suchanfrage entsteht an drei verschiedenen Stellen:

  • Der Stromverbrauch des internetfähigen Endgerätes.
  • Der Stromverbrauch der Netze wie Mobilfunkstation und Internetrouter.
  • Der Stromverbrauch der Rechenzentren- und Datenzentren mit seinen Servern und Kühlsystemen, die wiederum aus Klimaanlagen, Ventilatoren und Rückkühlungen bestehen.

Stromverbrauch durchs Internet: Rechenzentren & Cloud-Dienste

Bei Rechenzentren handelt es sich um riesige Sammlungen von hunderttausenden Computern, die das Back-End eines Systems bilden. Ein einziges Rechenzentrum kann einen Datenbank-Computer, einen Web-Server und einen Großrechner oder eine Kombination aus allen drei beherbergen. Vor einigen Jahren war es für Unternehmen noch üblich, eigene Rechenzentren zu unterhalten. Ein Rechenzentrum ist daher nicht unbedingt mit dem Internet verbunden – es kann sich dabei auch um ein internes System innerhalb einer Organisation oder eines Unternehmens handeln. Heute verlassen sich viele Unternehmen und Privatpersonen auf Cloud-Dienste, um ihre Daten und Dienste zu speichern.

Während es inzwischen immer weniger Rechenzentren gibt, werden die verbleibenden immer größer. Diese nehmen nicht nur viel Platz ein, sondern verbrauchen auch immer mehr Energie und erzeugen dabei Wärme. Um den Betrieb der Maschinen auf einer sicheren Temperatur zu halten, muss eine Klimatisierung mit Kühlsystemen vorhanden sein. Der Stromverbrauch sämtlicher Rechenzentren weltweit liegt insgesamt zwischen 200 Milliarden und 500 Milliarden Kilowattstunden.

Energieverbrauch des Internets: CO2-Austoß & Umwelt

Die Nutzung des Internets stößt jährlich etwa 830 Millionen Tonnen CO2 aus. Damit ist die CO2-Belastung durch das Internet ungefähr genauso hoch wie die gesamte CO2-Belastung des Flugverkehres weltweit. Das Problem: Ohne die Nutzung des Internets wäre der Mensch auf alternative Methoden angewiesen, um zu kommunizieren und einen Zugriff auf seine Daten zu bekommen. Solche Methoden könnten wiederum mehr Strom verbrauchen und mehr Umweltverschmutzung verursachen als das Internet selbst.

Ein Blick in die Zukunft des Internets

Derzeit haben etwa vier Milliarden Menschen weltweit einen Zugang zum Internet. Das entspricht etwas mehr als der Hälfte der weltweiten Bevölkerung. Tendenz steigend. Zum Vergleich: In den 90er-Jahren nutzten etwa sechs Millionen Menschen das Internet. Mit der Weiterentwicklung von internetfähigen Geräten und der rasant wachsenden Bevölkerung steigt natürlich auch der Anteil der Weltbevölkerung, die über einen Internetzugang verfügen wird. Experten vermuten, dass der Anteil binnen fünf Jahren um 25 Prozent steigen kann.