EBWE unterstützt Bau von Schutzhülle für Akw in Tschernobyl
Stand: 17.02.2009
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Kiew - Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) unterstützt den Bau einer Schutzhülle für das ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl. Die EBWE und die Regierung in Kiew unterzeichneten am Montag ein Abkommen über Finanzhilfen in Höhe von 135 Millionen Euro. Durch die Unterstützung könne die Arbeit an der Schutzhülle aus Stahl abgeschlossen und die Region um das abgeschaltete Atomkraftwerk sicher gemacht werden, sagte die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko. In dem Akw in Tschernobyl war es im April 1986 zur größten Reaktorkatastrophe der Geschichte gekommen.
Mit dem Geld der EBWE soll die Sicherheit des Akw verbessert werden. 58 Millionen Euro sind für den Bau einer Schutzhülle für den Reaktor vorgesehen. Mit den restlichen 77 Millionen Euro soll ein Lager für Atommüll gebaut werden. Nach Angaben der EBWE soll der Bau der beiden Projekte im Jahr 2012 abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten werden auf mehr als 600 Millionen Euro geschätzt.
Am 26. April 1986 explodierte ein Meiler des etwa hundert Kilometer nördlich von Kiew gelegenen Akw. Große Teile Europas, vor allem aber die damaligen Sowjetrepubliken Ukraine, Weißrussland und Russland, wurden radioaktiv verseucht. Die nach dem Unfall gebaute Schutzhülle ist inzwischen rissig. Der neue Stahlsarkophag soll die Umgebung etwa hundert Jahre vor radioaktiver Strahlung aus dem Katastrophen-Reaktor schützen.