Bund will mehr Geld für Tschernobyl-Sarkophag bereitstellen
Stand: 17.03.2015
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Berlin - Die Bundesregierung will rund 18 Millionen Euro zusätzlich für den neuen Sarkophag im zerstörten Atomkraftwerk Tschernobyl in der Ukraine beisteuern. Für die weitere Sanierung würden 2016 bis 2019 jährlich 4,5 Millionen Euro bereitgestellt, heißt es in den Eckwerten des Bundesfinanzministeriums für den Etat des zuständigen Bundesumweltministeriums.
1997 hatten die sieben führenden westlichen Industriestaaten (G7) den Aufbau eines Fonds vereinbart, um einen Sarkophag für Reaktorblock 4 zu finanzieren.
Da der bisherige Betonschutz brüchig ist, wird zum dauerhaften Schutz vor radioaktiver Strahlung eine riesige Stahlkonstruktion gebaut. Sie soll 108 Meter hoch, 162 Meter lang und 257 Meter breit werden und von der Fläche her fast dreimal so groß wie der Petersdom werden.
Da zuletzt noch mehrere hundert Millionen fehlten, will Deutschland die Finanzierung des Sarkophags auch im Rahmen der derzeitigen deutschen G7-Präsidentschaft vorantreiben. Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth wird sich diese Woche auch vor Ort in Tschernobyl ein Bild von der Lage machen. Insgesamt soll der Etat des von Barbara Hendricks (SPD) geführten Ministeriums 2016 um 183 Millionen auf 4,05 Milliarden Euro steigen - so sind unter anderem auch 75 Millionen Euro zusätzlich für internationale Klimaschutzmaßnahmen vorgesehen.