Ausgebautes Stromnetz unverzichtbar für Umstellung auf Ökostrom
Stand: 10.09.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Halle - Für eine komplette Umstellung der deutschen Stromversorgung auf erneuerbare Energien ist einer Studie zufolge eine gute Vernetzung unverzichtbar. Zwar könnten sich einzelne Gemeinden lokal autark mit Strom versorgen, ergab die Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes, die am Dienstag vorgestellt wird und die AFP vorab vorlag. Solche Energieinseln sind demnach aber eher selten machbar - und in jedem Fall sehr teuer.
Das Umweltbundesamt prüft derzeit, wie die Stromversorgung in Deutschland komplett auf Ökoenergie umgestellt werden kann. Ein mögliches Szenario - laut Studie ein "Extrempunkt" - wäre es, dass sich Dörfer und Stadtteile jeweils komplett alleine versorgen. Für ländliche Gemeinden in Norddeutschland sei es einfacher, auf eine komplett autarke Energieversorgung umzustellen als für süddeutsche Kommunen, heißt es in der Untersuchung.
Die Autarkie funktioniere aber nur, wenn auf diese Weise der private Strombedarf inklusive der Energie für Elektroautos berücksichtigt werde, erklärt der Studienautor. Der Strom für Gewerbebetriebe und Industrie sei auf diese Weise aber nicht sicherzustellen. Für Stadtteile in großen Siedlungsgebieten sei eine Energieautarkie überhaupt nicht machbar.
Es müsse anerkannt werden, "dass das Transportnetz für Strom ein wesentlicher Bestandteil zum Erreichen einer vollständig regenerativen Energieversorgung für Deutschland ist", resümiert die Studie. Dadurch ließen sich nicht nur Schwankungen in der Versorgung mit erneuerbaren Energien gut ausgleichen, sondern auch Standort-Vorteile nutzen: Es kann also beispielsweise Windstrom von der Küste in die Industriezentren im Westen und Süden Deutschlands transportiert werden.