T-Mobile-Chef sieht keine Konkurrenz zwischen UMTS und Wireless LAN
Stand: 29.01.2004
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Berlin (dpa) - T-Mobile-Chef René Obermann sieht keine Konkurrenz zwischen der dritten Mobilfunkgeneration UMTS und drahtlosen Computernetzwerken (Wireless LAN). Das mobile Multimedia-Netz seines Unternehmens sehe ein nahtloses Nebeneinander der unterschiedlichen Netzzugänge vor, sagte Obermann am Donnerstag auf dem Pressekolloquium der Deutschen Telekom in Berlin. "Der Kunde soll sich keine Gedanken darum machen müssen, ob er über GPRS, UMTS oder Wireless LAN die Verbindung herstellen soll. Eine Software ermittelt automatisch, welche Netze lokal verfügbar sind und wählt die schnellste Verbindung aus", sagte Obermann.
T-Mobile hatte im August 2001 rund 8,5 Milliarden Euro (16,58 Mrd DM) für eine UMTS-Lizenz in Deutschland ausgegeben, während ein öffentlicher Zugang zu einem Wireless LAN ("Hotspot") ohne eine gesonderte Lizenz von jedermann betrieben werden kann. Die Deutsche Telekom hatte am Mittwoch angekündigt, die Zahl der Hotspots in den kommenden Monaten von derzeit rund hundert auf über zehntausend auszubauen. Obermann sagte, derzeit seien rund 200 Stadtgebiete in Deutschland mit UMTS abgedeckt.
Lothar Lux, Leiter Kommunikationstechnik der DATEV (Nürnberg), berichtete auf dem Pressekolloquium von positiven Erfahrungen, die sein Unternehmen in einem Pilotversuch mit dem Multimedianetz von T- Mobile gesammelt habe. Problematisch sei aber noch der Preis, der bei den Mobilfunkübertragungen (GPRS und UMTS) bei bis zu neun Euro pro Megabyte liege, während im Festnetz (DSL) nur 0,3 Cent für die gleiche Datenübertragung anfielen. Obermann verwies auf neue Business-Tarife von T-Mobile, mit denen die Kosten bei UMTS und GPRS auf ein Euro pro Megabyte gesenkt werden könnten. "Ein Megabyte entspricht durchschnittlich rund 300 E-Mails."