Regierung: Einweg-Telefone als Schutz vor Ausspähung
Stand: 20.07.2015
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Berlin - Die Ausspäh-Attacken aus jüngster Vergangenheit haben Ängste hinterlassen. Laut „Spiegel“ greifen hohe Beamte und Regierungsmitglieder bei amtlichen Auslandsreisen zunehmend auf Einweg-Telefone zurück. Diese Handys werden dann nach der Rückkehr nach Deutschland zerstört. Neben Russland und China werden die Telefone auch in alliierte Staaten wie den USA oder nach Großbritannien mitgenommen.
Nach dem Bericht des Nachrichtenmagazins hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Bundesminister, Staatssekretäre und andere hochrangige Regierungsbeamte schon vor etwa zehn Jahren davor gewarnt, ihre eigenen Mobiltelefone mit auf Reisen zu nehmen. Da diese vor vertraulichen Gesprächen oft abgegeben werden müssten, bestehe die Gefahr einer Manipulation, etwa durch das heimliche Aufspielen einer Spionagesoftware.
Es sei ratsam, so das BSI in einem Merkblatt, ein unbenutztes Handy mitzunehmen und darauf nur die nötigsten Daten zu übertragen. Die Mahnung war dem Bericht zufolge offenbar vielfach in den Wind geschlagen worden. Die jüngsten Enthüllungen im NSA-Skandal hätten aber zu einem Umdenken geführt. "Es gibt deutliche Signale, dass man sensibler geworden ist", zitiert der "Spiegel" Sicherheitskreise.
Dies gilt aber nicht für alle Regierungsmitglieder. So seien Außenminister Frank-Walter Steinmeier und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (beide SPD) zuletzt mit ihren eigenen Mobiltelefonen nach Kuba und China geflogen, schreibt das Magazin.