MVV: warmer Winter drückt Gewinn
Stand: 15.02.2012
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Mannheim - Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat mit den Folgen des bis Dezember sehr warmen Winters zu kämpfen. Nach eigenen Angaben haben die milden Temperaturen und Probleme mit Kohlekraftwerken und -lieferungen das Ergebnis belastet.
Auch ein Turbinenschaden in einem Kohlekraftwerk in Kiel sowie höhere Transportkosten bei der Kohlebeschaffung durch das Niedrigwasser der Flüsse trugen zum Gewinnrückgang im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2011/12 (bis Ende September) bei. Wie die Gesellschaft am Mittwoch in Mannheim mitteilte, erzielte MVV einen um Bewertungseffekte aus Derivaten bereinigten Überschuss von 37 Millionen Euro, das waren 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Auch das bereinigte operative Ergebnis ging um 19 Prozent auf 74 Millionen Euro zurück. Der Umsatz indes stieg im Berichtszeitraum um sieben Prozent auf 1,02 Milliarden Euro. Grund dafür waren eine positive Entwicklung im Energiehandel sowie ein gestiegener Stromabsatz bei Industrie- und Gewerbekunden. Damit konnte MVV jedoch Belastungen wie die Absatzrückgänge bei Fernwärme und Gas nicht komplett ausgleichen. Trotzdem halten die Mannheimer an ihrem Ausblick für das Gesamtjahr fest: Danach soll der Umsatz leicht steigen, das operative Ergebnis dürfte jedoch im einstelligen Prozentbereich zurückgehen.
Unternehmenschef Georg Müller betonte das Engagement der MVV in Richtung Energiewende. 52 Millionen Euro von insgesamt 92 Millionen Euro Investitionen habe die Gesellschaft im Berichtszeitraum in erneuerbare Energien gesteckt, unter anderem in einen Windpark in Rheinland-Pfalz, eine Biothermieanlage in Sachsen-Anhalt und in eine geplante Abfallentwertungsanlage im südenglischen Plymouth. Bis 2020 will MVV Energie 3 Milliarden Euro investieren, den Großteil davon in erneuerbare Energien.