Schwandorf (dpa) - Im oberpfälzischen Schwandorf ist am Montag die nach Angaben der Betreiber größte europäische Bio-Erdgasanlage offiziell in Betrieb gegangen. Das Projekt des E.ON-Konzerns und des Biogasanlagenherstellers Schmack kostete rund 18 Millionen Euro und soll künftig etwa 5000 Haushalte mit Gas versorgen. In der Anlage würden pro Jahr aus 85 000 Tonnen in der Region angebauten Agrarrohstoffen etwa 16 Millionen Kubikmeter Biogas produziert und ins normale Gasnetz eingespeist, teilte E.ON Bayern in Regensburg mit. Die Anlage lief bereits seit Februar im Probebetrieb.
Im Unterschied zu normalen Betrieben wird das
Gas der neuen Anlage auf Erdgasniveau aufbereitet, damit normale Heizungsanlagen damit betrieben werden können. Bei den bislang in Deutschland betriebenen Anlagen wird das Biogas zumeist gleich in einem benachbarten Kraftwerk in
Strom und Wärme umgewandelt.
E.ON plant für die Zukunft den Bau weiterer Biogasanlagen. Es gebe aber noch keine konkreten Standorte, die Planungen seien noch im Vorstadium, sagte ein Unternehmenssprecher. Der Konzern geht davon aus, dass 2030 etwa ein Zehntel des heutigen Erdgasverbrauchs in Deutschland mit Biogasanlagen gedeckt werden kann.
Hintergrund zum Stichwort Biogas
Beim Vergären von biologischen Abfällen entsteht seit jeher Gas, das auch als Faulgas bezeichnet wird. Seit einigen Jahren wird dieses Gas als Energielieferant nutzbar gemacht. Besonders Landwirte nutzen die Technik, um den auf den Höfen anfallenden biologischen Abfall wirtschaftlich zu nutzen. So werden Gülle, Mist oder andere natürliche Reststoffe in speziellen Anlagen zu Gas umgewandelt. Dieses Biogas wird dann oft in einem eigenen
Blockheizkraftwerk zur Produktion von Strom und Wärme genutzt.
Das Biogas besteht zum größten Teil aus
Methan und Anteilen verschiedener weiterer Gase. Ähnlich wie Holz gilt Biogas als klimaneutraler Brennstoff. Bei der Verbrennung wird nur soviel Kohlendioxid freigesetzt, wie die Pflanzen zuvor der Umwelt entzogen haben.