3G-Abschaltung
Wie von den Providern angekündigt, wurde die 3G-Abschaltung bis Ende 2021 abgeschlossen. Nachdem bereits 2020 viele Stationen vom Netz gingen, haben die Deutsche Telekom und Vodafone den Hebel Mitte 2021 umgelegt. Ende 2021 war auch bei Telefónica Schluss mit 3G. Doch warum haben die Mobilfunkbetreiber das 3G-Netz überhaupt abgeschaltet? Und welche Konsequenzen hat die 3G-Abschaltung für Smartphone-Userinnen und -User?
- Warum wurde das 3G-Netz abgeschaltet?
- Wie lief die 3G-Abschaltung im Detail ab?
- 2G-Netz trotz 3G-Abschaltung noch aktiv
- Konsequenzen der 3G-Abschaltung
- Wie erkenne ich, welchen Standard das Gerät nutzt?
- Häufig gestellte Fragen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- Die letzten 3G-Funkmasten wurden Ende 2021 abgeschaltet.
- Die durch die 3G-Abschaltung freigewordenen Frequenzen nutzen die Provider für den LTE- und 5G-Ausbau.
- Das mobile Internet lässt sich mittlerweile nur noch mit einem 4G- oder 5G-Vertrag nutzen. Altverträge wurden meist jedoch automatisch umgestellt.
- Das flächendeckend ausgebaute 2G-Netz bleibt für den SMS-Versand und für Sprachtelefonie erhalten.
Warum wurde das 3G-Netz abgeschaltet?
Die dritte Mobilfunkgeneration 3G – auch UMTS (Universal Mobile Telecommunications Systems) genannt – läutete im Jahr 2000 das Zeitalter des mobilen Internets ein. Rund 20 Jahre später galt die Funktechnik jedoch veraltet. Einerseits wurde das 3G-Netz dem wachsenden Datenhunger beziehungsweise den Ansprüchen des digitalen Lebens nicht länger gerecht. Andererseits ist der nächsthöhere Standard (4G oder LTE) besser ausgebaut, als es 3G jemals war.
Schon gewusst?
Während die maximale Datenübertragungsrate im 3G-Netz bei nur 42 Megabit pro Sekunde lag, sind mit dem Nachfolger deutlich höhere Bandbreiten von bis zu 500 Megabit pro Sekunde möglich. Neben schnelleren Downloads punktet 4G zudem mit einer besseren Sprachqualität beim Telefonieren, mit einer stabileren Verbindung und mit kürzeren Reaktionszeiten.
Nachdem die Bundesnetzagentur im Juni 2019 die 5G-Frequenzen versteigert hatte, begannen die Provider zeitnah mit der Umrüstung auf den neuen Standard. Der Mobilfunkstandard 5G wird perspektivisch Surfgeschwindigkeiten von 10 Gigabit pro Sekunde ermöglichen. Die Netzbetreiber haben sich vor allem deshalb für die 3G-Abschaltung entschieden, um das freiwerdende Frequenzspektrum für den LTE- und 5G-Ausbau – also für modernere und schnellere Standards – nutzen zu können. Schließlich ist auf den digitalen Frequenzbändern nicht unbegrenzt Platz. Darüber hinaus ist es für die Provider kostengünstiger, die schon vorhandenen Funkmasten umzurüsten, als neue Masten zu errichten.
Wie lief die 3G-Abschaltung im Detail ab?
- Die Deutsche Telekom hat ihr 3G-Netz bereits in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 2021 deaktiviert. In den vorangegangenen Monaten rüstete der Provider sämtliche seiner 3G-Sendemasten auf die neue Funktechnik um.
- Bei Vodafone wurden die 3G-Funkmasten vom 30. Juni bis zum 7. Juli 2021 abgeschaltet. Dabei fördert der Provider nicht nur den Ausbau seines 5G-Netzes, sondern beschleunigt insbesondere in ländlichen Regionen auch den Ausbau des LTE-Netzes.
- Bei Telefónica hat die 3G-Abschaltung etwas länger gedauert. Der Netzbetreiber begann am 1. Juli 2021 mit großflächigen Abschaltungen, doch erst am 30. Dezember ging die letzte 3G-Sendestation vom Netz.
2G-Netz trotz 3G-Abschaltung noch aktiv
Obwohl neu aufgestellte Mobilfunkmasten bereits seit einiger Zeit nicht mehr mit 3G-Technik bestückt werden, haben die Netzbetreiber den älteren Standard 2G (GSM) beibehalten. Das mag auf den ersten Blick irritieren, da die maximale Bandbreite beim Vorgänger mit 9,6 Kilobit pro Sekunde noch niedriger als bei 3G ausfällt. Das 2G-Netz ist in Deutschland jedoch flächendeckend verfügbar und fungiert daher als Fallback (Absicherung) für Sprachtelefonie und für den SMS-Versand. Selbst sehr alte Geräte können sich mit diesem Sicherheitsnetz verbinden, weshalb im Ernstfall immer die Möglichkeit besteht, einen Notruf abzusetzen.
Besonderer Hinweis
2G ermöglicht zwar Telefonate und den Versand kleiner Nachrichten, nicht jedoch ein Surfen nach heutigem Standard oder gar den Download eines Videos. Selbst mit 3G war mobiles Surfen mitunter schon schwierig, insbesondere in ländlichen Regionen.
Konsequenzen der 3G-Abschaltung für Mobilfunkkundinnen und -kunden
Auf den Großteil der Mobilfunk-Userinnen und -User hat von der 3G-Abschaltung keine Auswirkung. Schließlich surften schon vor der Deaktivierung des 3G-Netzes nur noch wenige Personen über UMTS im mobilen Netz. Die meisten Menschen nutzten bereits einen LTE- oder 5G-Tarif. Wer sich dagegen aufs Telefonieren und SMS-Schreiben beschränkt, benötigt auch weiterhin keine mobile Datenverbindung, denn diese Dienste sind ebenso im 2G-Netz verfügbar.
Kundinnen und Kunden mit einem UMTS-Vertrag wurden im Vorfeld über die geplante 3G-Abschaltung informiert. In der Regel haben die Provider Mobilfunkverträge automatisch auf LTE oder wahlweise auf 5G umgestellt und bei einer Vertragsverlängerung kostenlos neue SIM-Karten bereitgestellt. Wer sich unsicher ist, ob das auch auf den eigenen Vertrag beziehungsweise Tarif zutrifft, sollte beim Kundenservice des entsprechenden Providers nachfragen.
Ohne einen 4G- beziehungsweise 5G-Vertrag ist es nach dem 3G-Aus nicht mehr möglich, mobil zu surfen. Von der 3G-Abschaltung betroffen sind jedoch vor allem diejenigen Userinnen und User, die ältere Hardware nutzen. Wer kein zumindest 4G-fähiges Endgerät besitzt, kann selbst mit dem passenden Vertrag nur noch über das 2G-Netz auf das mobile Internet zugreifen – also im Schneckentempo surfen. In diesem Fall empfiehlt es sich, über die Anschaffung eines neuen Geräts nachzudenken.
Besonderer Hinweis
Nicht jeder Vertrag garantiert denselben Standard! Ein 4G-Vertrag ermöglicht es beispielsweise nicht, das höherwertige 5G-Netz zu nutzen. Selbst innerhalb des 4G-Netzes können die erreichbaren Geschwindigkeiten unterschiedlich ausfallen. Meist gilt: Je mehr Bandbreite und Volumen Sie erhalten, desto teurer ist der Vertrag.
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Wie erkenne ich, welchen Standard das Gerät nutzt?
Wer mit 4G surft, sieht im Display des Geräts "4G", "LTE" oder "LTE+" beziehungsweise "5G" für den neuesten Standard. Die Kürzel "3G", "H" und "H+" standen dagegen für den ehemaligen 3G-Standard. Die Anzeige kann je nach Gerät unterschiedlich ausfallen.
Wenn Sie unsicher sind, welchen Mobilfunkstandard ihr Gerät unterstützt, bieten sich Ihnen verschiedene Möglichkeiten, um dies herauszufinden. Infos dazu lassen sich für gewöhnlich sowohl in der Bedienungsanleitung als auch in der verwendeten Software finden. Darüber hinaus können Sie auf den Webseiten der Provider einen Modell-Check durchführen. Für einen solchen benötigen Sie entweder die IMEI-Nummer des Smartphones (wird unter Einstellungen > Telefoninfo angezeigt) oder die genaue Modellbezeichnung des Geräts.
Häufig gestellte Fragen
Die 3G-Abschaltung betrifft Sie nur, wenn Sie bis zur Netzabschaltung keinen LTE- oder 5G-Tarif genutzt haben oder Ihr Gerät sehr alt ist und neue Mobilfunkstandards nicht unterstützt. Wer noch über UMTS im mobilen Netz gesurft haben, wurde in der Regel von den Providern angeschrieben, um in einen LTE- beziehungsweise 5G-Tarif zu wechseln. Falls das Gerät kein 4G unterstützt, Sie aber weiterhin mit Highspeed im mobilen Internet surfen wollen, empfiehlt sich der Kauf eines neuen Smartphones.
Mit der zum Ende des Jahres 2021 vollzogenen 3G-Abschaltung haben sich die Provider von der UMTS-Technologie verabschiedet, um sich verstärkt auf die Nachfolgegenerationen zu fokussieren. Seitdem wird über das 4G- oder 5G-Netz im mobilen Internet gesurft. Das funktioniert allerdings nur mit einem dafür ausgelegten Endgerät. Zu telefonieren und SMS zu schreiben, ist dagegen auch mit älteren Smartphones beziehungsweise Handys möglich. Alte Verträge wurden für gewöhnlich von den Mobilfunkanbietern angepasst.
Die letzten 3G-Funkmasten wurden bereits Ende 2021 abgeschaltet. Die Deutsche Telekom und Vodafone hatten die 3G-Abschaltung bereits Mitte des Jahres vollzogen. Telefónica deaktivierte seinen letzten 3G-Sender dagegen am 30. Dezember. Damit ist das 3G-Netz seit Silvester 2021 Geschichte.