Trennt sich Yahoo von seinem Kerngeschäft?
Stand: 03.12.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
San Francisco - Laut einem Zeitungsbericht will das US-Unternehmen Yahoo den kompletten Verkauf seines Kerngeschäfts prüfen. Die Aktie reagierte darauf mit Kursgewinnen. Der Verwaltungsrat von Yahoo wolle darüber von Mittwoch bis Freitag in einem "Marathon" von Sitzungen beraten, berichtete die US-Zeitung "Wall Street Journal" am Dienstag. Yahoo wollte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht kommentieren.
Der Kurs der Aktie sprang zu Handelsbeginn an der Technologiebörse Nasdaq in New York um mehr als fünf Prozent nach oben. Der Verwaltungsrat von Yahoo reagiert mit seinen Beratungen auf die Kritik des Aktionärs Starboard Value. Der Hedgefonds hatte gefordert, dass Yahoo nicht wie geplant seine profitable Beteiligung am chinesischen Onlinehändler Alibaba abspaltet, sondern stattdessen sein Kerngeschäft verkauft, also die Suchmaschine und das Werbegeschäft. Dem Hedgefonds geht es dabei vor allem um einen möglichst hohen Gewinn.
Beteiligungen sind mehr wert als das Kerngeschäft
Yahoo will seine Alibaba-Beteiligung von rund 15 Prozent auf eine neue, unabhängige Gesellschaft namens Aabaco Holdings übertragen. Aktien von Aabaco sollen wiederum als Sonderdividende an die Yahoo-Investoren ausgegeben werden, um sie an Gewinnen zu beteiligen; es geht um 30 Milliarden Dollar (28 Milliarden Euro). Allerdings ist noch unklar, ob die Aktionäre Steuern bezahlen müssen. Das vor allem stört Starboard Value.
Die Aktionäre von Yahoo sind schon seit längerer Zeit verstimmt, weil es Firmenchefin Marissa Mayer nicht gelingt, das Wachstum anzukurbeln. Mayer, eine ehemalige Google-Managerin, war Mitte 2012 zu Yahoo gewechselt. Unter ihrer Führung hat sich Yahoo zahlreiche Start-ups einverleibt und konzentriert sich verstärkt auf die zukunftsträchtigen Geschäftsfelder im mobilen Internet.