Napster kommt zurück: Musik legal per Flatrate aus dem Internet?
Stand: 06.10.2003
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Washington (dpa) - Die einst populärste Internet-Musiktauschbörse Napster kehrt nach zwei Jahren Abwesenheit kommende Woche zurück - nun aber als kostenpflichtiger Anbieter. Am 9. Oktober solle zunächst der Probebetrieb von Napster 2.0 starten, kündigte der Eigentümer Roxio am Donnerstag an. Zu Weihnachten soll dann das volle Angebot im Netz sein. Napster hatte 2001 wegen der Verletzung von Urheberrechten schliessen müssen.
Napster war auf dem Höhepunkt die erfolgreichste Musiktauschbörse mit bis zu 60 Millionen Nutzern weltweit. Klagen der Musikindustrie wegen Urheberrechtsverletzungen zwangen das Unternehmen jedoch in die Knie und es wurde schliesslich für fünf Millionen Dollar von der Softwarefirma Roxio gekauft.
In den Jahren 2000 und 2001 hatte der Medienkonzern Bertelsmann Napster Darlehen gewährt. Ziel war nach Angaben von Bertelsmann, Napster bei der Umwandlung in eine voll lizenzierte Musiktauschbörse zu unterstützen. Die Musikindustrie strengte dennoch eine Klage auch gegen Bertelsmann an. Heute hat Napster Abkommen mit den Musikkonzernen. Beim alten Napster tauschten die Nutzer die Musikdateien untereinander direkt von Festplatte zu Festplatte, ohne dafür zu bezahlen.
Roxio bietet unter anderem Programme zum Brennen und Erstellen von CDs an. Nach dem Aus von Napster wurde der Platz von anderen Musiktauschbörsen eingenommen, gegen die die Musikindustrie ebenfalls vorgeht. Bei den legalen Diensten ist der Computerkonzern Apple mit dem Online-Shop iTunes erfolgreich.