T9
Die T9-Funktion hat dafür gesorgt, dass sich Textnachrichten auf einem Mobiltelefon mit Zifferntastatur wesentlich einfacher eingeben lassen. Anders als bei heutigen Smartphone-Modellen war der Bildschirm bei vielen früheren Handys viel zu klein, um darauf eine Tastatur abzubilden. Und auch heute hat T9 noch eine gewisse Bedeutung.
- Was ist T9 und wozu dient das Tool?
- Wie funktioniert T9 genau?
- Die Schwächen von T9
- T9 heute
- Moderne Tastaturhilfen
- Verwandte Themen
- Weiterführende Links
Das Wichtigste in Kürze
- T9 ist ein System zur Worterkennung, das in Tastaturhandys Verwendung findet.
- Mithilfe des Tools können User mit jedem Tastendruck einen Buchstaben erzeugen, statt die entsprechende Taste mehrmals drücken zu müssen, weil sie mit mehreren Buchstaben belegt ist.
- Um das wahrscheinlichste Wort zu prognostizieren, führt das T9-System nach jeder Eingabe einen Abgleich mit einem Wörterbuch durch.
- In aktuellen Smartphone-Modellen kommen moderne Worterkennungssysteme wie Swype zum Einsatz, die nach einem ähnlichen Prinzip wie T9 arbeiten.
Was ist T9 und wozu dient das Tool?
T9 steht für "text on nine keys", also das Schreiben mit neun Tasten. Es ist ein Worterkennungssystem beziehungsweise Vervollständigungstool für Mobiltelefone, das die Tegic Communications Inc. im Jahr 1998 auf den Markt brachte. Die Software erleichterte die Texteingabe wesentlich und setzte sich innerhalb kurzer Zeit durch. Der Vorteil von T9 besteht darin, dass weniger Tastendrücke erforderlich sind, um einen Buchstaben beziehungsweise ein Wort mit dem Mobiltelefon zu erzeugen.
Wie funktioniert T9 genau?
Anders als Smartphones verfügen ältere Handymodelle über eine 12er-Tastatur, die die Ziffern 0 bis 9 und außerdem zwei Steuerfunktionen enthält. Damit nicht nur das Telefonieren, sondern auch die Texteingabe möglich ist, entsprechen die Tasten 2 bis 9 jeweils drei oder vier Buchstaben des Alphabets. Die Hersteller verwenden dafür das von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) vorgegebene Belegungsschema:
Taste
|
Übliche Tastenbelegung
|
---|---|
1 | . , - = ? ! € : ( ) / 1 |
2 | a b c 2 |
3 | d e f 3 |
4 | g h i 4 |
5 | j k l 5 |
6 | m n o 6 |
7 | p q r s 7 |
8 | t u v 8 |
9 | w x y z 9 |
0 | + = < > € … |
* | Umschalten zwischen Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern, An- und Ausschalten von T9 durch langes Drücken |
# | Leerzeichen, Menü für Sonderzeichen durch langes Drücken |
Ohne T9 drücken Sie die entsprechende Taste je nach Position des Buchstabens gegebenenfalls mehrmals. Für S und Z ist beispielsweise viermaliges Betätigen der jeweiligen Taste erforderlich. Aus diesem Grund war es mit älteren Handys recht mühsam, eine SMS zu schreiben. Bei der T9-Worterkennung entspricht hingegen jeder Tastendruck einem Buchstaben. Dabei nutzt das System den Umstand aus, dass die meisten Buchstabenkombinationen in einer Sprache nur sehr wenige sinnvolle Wörter ergeben.
Um das gemeinte Wort zu erkennen, arbeitet die Software mit Wahrscheinlichkeiten. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere von Bedeutung, wie oft bestimmte Buchstaben und Buchstabenkombinationen in einer Sprache auftreten. Beispielsweise ist der Buchstabe E in Wörtern der deutschen Sprache wesentlich häufiger enthalten als die ebenfalls auf der Taste 3 untergebrachten Buchstaben G und H.
Unter allen Möglichkeiten wählt das Programm stets das Wort aus, das am häufigsten Verwendung findet. Dazu führt die Software nach jeder Buchstabeneingabe einen Abgleich mit einem hinterlegten Wörterbuch durch. Gibt es mehrere Möglichkeiten, können Sie das gewünschte Wort mit den Steuertasten auswählen. Das T9-Worterkennungssystem kann seiner Datenbank zudem neue beziehungsweise bisher unbekannte Worte hinzuzufügen. Um einen möglichst umfangreichen Wortschatz aufzubauen, speichert die Software übrigens auch Vor- und Nachsilben sowie Wortteile.
Die Schwächen von T9
Der wesentliche Vorteil des Tools besteht in der vereinfachten Texteingabe. Allerdings hat das System auch Nachteile. So ist der Umfang der Datenbank beziehungsweise des Wörterbuchs relativ gering, sodass das System lediglich sehr gebräuchliche Wörter kennt. Mit vielen Eigennamen, Dialektwörtern und Fachbegriffen kann die Software nichts anfangen. In diesem Fall kann die Eingabe nur auf die herkömmliche Weise erfolgen.
Eine weitere Schwäche zeigt sich insbesondere bei kurzen Wörtern. Umfasst die Ziffernfolge nur sehr wenige Stellen, ergeben sich aus ihr häufig zahlreiche mögliche Wörter. Dieser Umstand macht es notwendig, das gewünschte Wort mithilfe der Stern-Taste auszuwählen.
Wie relevant ist T9 heute noch?
Moderne Smartphones verfügen über eine virtuelle QWERTZ-Tastatur, die für jeden Buchstaben eine Taste aufweist. Aktuelle Geräte benötigen daher das T9-System nicht mehr. Allerdings bieten zahlreiche Modelle die Option an, das Worterkennungssystem virtuell zu nutzen. Überdies stellt T9 gewissermaßen die Grundlage für moderne Systeme dar. Diese funktionieren nämlich nach einem sehr ähnlichen Prinzip. In klassischen Tastenhandys kommt das Worterkennungssystem auch heute noch zum Einsatz.
Welche Tastaturhilfen für Smartphones gibt es gegenwärtig?
Auf einem Smartphone soll die Texteingabe möglichst einfach funktionieren. Darum enthalten Smartphones genauso Worterkennungssysteme wie Browser und Schreibprogramme – letztere benötigen sie für die Rechtschreib- und Grammatikprüfung. In der Regel greift die Software auf eine Datenbank (Wortschatz) zu, um Wörter anhand von Wortgrenzen zu erkennen. Zu den bekanntesten modernen Systemen zählt Swype, bei dem Sie mit einem Eingabestift oder einem Finger von Buchstabe zu Buchstabe wischen. Es existieren zahlreiche weitere Tastaturhilfen für Smartphones, zum Beispiel SlideIT, minuum und SwiftKey.
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