Netanjahu gibt Startschuss für umfangreiches Gas-Abkommen
Stand: 02.11.2015
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Jerusalem - Durch den Rücktritt des israelischen Wirtschaftsministers Arje Deri sind die Weichen für ein umfangreiches Abkommen zur Erdgasgewinnung gestellt worden.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erklärte dazu: "Minister Deri hat mir mitgeteilt, dass er das Wirtschaftsressort abgibt, das ich nun selbst übernehme. Und ich werde das Abkommen bestätigen." Die Vereinbarung über die Ausbeutung eines riesigen Gasfelds im Mittelmeer vor der Küste Israels ist seit Ende 2014 blockiert, weil das israelische Kartellamt ein Veto einlegte, das nur durch den Wirtschaftsminister aufgehoben werden kann.
Deri von der ultraorthodoxen Schas-Partei, der im Kabinett auch künftig für die Entwicklung benachteiligter Landesteile zuständig bleibt, hatte es aus Gewissensgründen abgelehnt, diese Ministererlaubnis zu erteilen. Netanjahu erklärte zur neuen Lage: "Heute sind wir einen großen Schritt vorangekommen, um Israel mit Erdgas zu versorgen, das in den kommenden Jahren zum wichtigsten Motor unseres Wirtschaftswachstums wird."
Ein Konsortium aus dem US-Energieriesen Noble Energy und der israelischen Delek-Gruppe fördert seit 2013 Gas aus dem großen Feld Tamar, das 80 Kilometer vor der Küste bei Haifa liegt. Das Abkommen überträgt diesen Unternehmen auch die im Anschluss vorgesehene Ausbeutung des neu entdeckten und noch ergiebigeren Gasvorkommens Leviathan. In Israel befürchten Opposition, Wettbewerbshüter und Verbraucherschützer, dass wesentliche Fördermengen für den Export abgezweigt und die Gaspreise in Israel künstlich hochgehalten werden.