Gazprom kauft Serbiens Erdölindustrie - Vertrag unterzeichnet
Stand: 27.01.2008
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Moskau (dpa) - Der vom Kreml kontrollierte Energiekonzern Gazprom hat in einem umstrittenen Verfahren ohne Ausschreibung die Mehrheit am staatlichen serbischen Ölkonzern NIS übernommen. Im Beisein der Präsidenten Wladimir Putin und Boris Tadic unterzeichneten beide Unternehmen am Freitag in Moskau den Kaufvertrag über eine Summe von 400 Millionen Euro, wie die Agentur Itar-Tass meldete. Zugleich vereinbarten beide Seiten den Bau der Gaspipeline South Stream über serbisches Territorium zur Versorgung Südeuropas.
Westliche Diplomaten in Serbien werteten den Verkauf von NIS als Dank an Russland für die Unterstützung Belgrads im Kosovo-Konflikt. Serbiens Wirtschaftsminister Mladjan Dinkic hatte bei Bekanntwerden des Verkaufs kritisiert, 400 Millionen Euro für 51 Prozent am Erdölunternehmen NIS in Novi Sad seien eine Verschleuderung von Staatsvermögen. Gazprom müsse wenigstens 1,5 Milliarden Euro für NIS zahlen, forderte der Minister. Der Gasmonopolist Gazprom ist über seine Tochter Gazpromneft, dem ehemaligen Sibneft, seit einigen Jahren auch im Ölgeschäft aktiv.