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Wüstenstrom-Projekt Desertec bleibt in Energiedebatte außen vor

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | dpa-AFX

München - Vor etwas weniger als einem Jahr wurde das ambitionierte Desertec-Projekt unter großer Beachtung von Seiten der Medien von deutschen Großkonzernen ins Leben gerufen. Mittlerweile ist es jedoch ruhig geworden in der Wüste. Während sich die Politik hitzige Diskussionen über Laufzeitverlängerung und Brennelementesteuer liefert, ist im Energiekonzept der Bundesregierung von den Solarkraftwerken in der Sahara nach bisherigen Angaben nicht einmal mehr die Rede. Desertec fürt nur noch ein Schattendasein in der Wüstensonne.

Die Initiatoren beklagen bereits mangelnde Unterstützung aus der deutschen Politik. Dabei hatte sich nicht nur die Industrie, sondern auch die Bundesregierung anfangs hinter die Wüstenstrom-Pläne gestellt und sie sogar in den Koalitionsvertrag als Option für die langfristige Energieversorgung aufgenommen, sagt der Niederländer Paul van Son. Seit vergangenen November leitet er die mit der Umsetzung betraute Projektgesellschaft Dii GmbH in München.

In vielen Ländern der Welt werde das Projekt als visionär geschätzt, sagt van Son. Niemand würde verstehen, wenn das Thema ausgerechnet in Deutschland jetzt in den Hintergrund geriete. "Unsere Pläne sind für die Bundesregierung eine hochinteressante Option zur Erreichung ihrer Klimaziele und auch für die Technologieführerschaft der deutschen und europäischen Industrie von großer Bedeutung." In einem Brief hatte sich das Industriekonsortium deshalb kürzlich bei Bundeskanzlerin Merkel (CDU) und mehreren Ministerien beschwert - bisher ohne nennenswerte Reaktion aus Berlin.

Zu einem Teil dürfte die Zurückhaltung daran liegen, dass bisher noch kein Bagger angerollt, noch kein Spatenstich gemacht ist. Denn das Szenario klingt eigentlich verlockend: Solarthermische Kraftwerke, Photovoltaik- und Windkraftanlagen mit bisher ungekannter Kapazität in den Wüsten Nordafrikas und des Mittleren Ostens könnten nicht nur die Menschen in der Region mit Strom versorgen, sondern bis zum Jahr 2050 über ein geeignetes Leitungsnetz auch 15 Prozent des europäischen Strombedarfs decken. Van Son weiß, dass die Pläne möglichst rasch umgesetzt werden müssen, um Unterstützer und potenzielle Investoren bei der Stange zu halten. "Wenn wir uns ins Studierzimmer zurückziehen, werden wir nicht ernst genommen."

Greifbar werden soll Desertec deshalb mit einem ersten Projekt in Marokko. Der Standort gilt als besonders geeignet, weil das nordafrikanische Land bereits über Leitungen mit Europa verbunden ist und auch selber einen ehrgeizigen Solarplan verfolgt. Der erste Strom aus Marokko könnte ab etwa 2015 auch nach Europa fließen. Im Kreis der beteiligten Unternehmen werden die Vorbereitungen durchaus als konkret eingestuft. Im Hintergrund werde intensiv an Kalkulationen gearbeitet, heißt es beim Elektrokonzern Siemens, der mit seinen Lösungen etwa beim Netzausbau zum Zuge kommen könnte. Auch der Energieversorger RWE lobt die Zusammenarbeit. "Wir sind auf einem sehr guten Weg", sagt ein Konzernsprecher.

Bis es so weit ist, sind allerdings noch komplexe Abstimmungen zu bewältigen. Neben den rechtlichen Rahmenbedingungen sondieren van Son und sein Team vor allem die Marktchancen für den zu erzeugenden Strom. Sie sprechen mit Herstellern über Möglichkeiten zur Kostensenkung, mit der EU-Kommission, Regierungen und Stromnetzbetreibern über den nötigen Netzausbau. Bis 2012 soll das Geschäftsmodell stehen, das dann als Blaupause auch für weitere Anlagen in anderen nordafrikanischen Ländern angewendet werden kann.

Anfangs hatte das gigantische Investitionsvolumen für das Wüstenstrom-Projekt von rund 400 Milliarden Euro auch für Kopfschütteln in der Öffentlichkeit gesorgt. Doch van Son winkt ab: Die Summe sei nur eine grobe Schätzung aus einer Studie, doch verstehe sich Desertec als Netzwerk vieler Solar- und Windkraftwerke mit jeweils mehreren Ausbaustufen in den nächsten Jahrzehnten. Ein Preisschild für alles zum jetzigen Zeitpunkt mache da wenig Sinn, sagt der DII-Chef. Er glaubt fest daran, dass sich Geldgeber für das Projekt finden werden. "Sobald die erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden sie auch investieren."

Ausbau der Stromnetze ist wesentlich für den Erfolg

Entscheidend für den Erfolg von Desertec ist der Ausbau der Stromleitungen in Europa. "Die Frage der Energieübertragung von Nordafrika zu den europäischen Märkten ist ein Schlüsselelement", so Paul van Son. Tausende Kilometer neuer Leitungen müssten gelegt werden, wenn tatsächlich einmal 15 Prozent des europäischen Strombedarfs in der Wüste erzeugt werden sollen. Konsortiumsmitglied RWE sieht darin die größte Herausforderung für Desertec.

Bislang tun sich die Europäer schwer mit grenzüberschreitenden Kabeln. So wird etwa seit 30 Jahren über den Bau von leistungsfähigen Stromleitungen zwischen Frankreich und Spanien durch die Pyrenäen gesprochen. Doch geschehen ist wenig. Ähnliche Probleme gibt es auch von der Schweiz nach Italien.

Daher begrüßen es die Desertec-Planer, dass Frankreich nun aktiv wird. Das Industriekonsortium "Transgreen" soll den Bau eine Stromnetzes unter dem Mittelmeer vorbereiten und die Machbarkeit prüfen. Siemens hat sich der Gruppe inzwischen angeschlossen. "Das ist kein Konkurrenzprojekt", betont DII-Chef van Son. "Im Gegenteil: Wir ergänzen uns perfekt." Desertec habe eher die Energieerzeugung und die Strommärkte, Transgreen die Übertragung im Blick. Zudem gebe es gute persönliche Kontakte.