Trittin: In Deutschland kann noch viel Energie gespart werden
Stand: 01.12.2004
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Berlin (dpa) - Deutschland kann nach Ansicht von Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) nicht nur die Ziele des Klimaschutzprotokolls von Kyoto erfüllen, sondern noch weit mehr Energie einsparen. "Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Emissionshandel und einigen weiteren Massnahmen das Kyoto-Ziel für 2012 erreichen", sagte Trittin in einem dpa-Gespräch im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Buenos Aires, die am Montag beginnt.
Die Emissionen aus dem Verkehr sind laut Trittin lange Zeit gestiegen, mit dem ersten Jahr der Öko-Steuer jedoch zurückgegangen. "Seit 2000 sinken jährlich die Verkehrsemissionen an Treibhausgasen um ein, inzwischen sogar zweieinhalb Prozent jährlich." Autofahrer kauften vermehrt effizientere Fahrzeuge, häufig Diesel. Einsparungen erhofft sich Trittin auch von der LKW-Maut vom 1. Januar an, die emissionsabhängig gestaffelt ist.
Weitere grosse Sparmöglichkeiten sieht Trittin bei Altbauten und beim klassischen Stromsparen. Deshalb werde er parallel zu den Verhandlungen in Buenos Aires in der kommenden Woche den Startschuss für eine neue Klimaschutzkampagne geben. Unter dem Motto "Klima sucht Schutz" solle sie dazu anhalten, die Einsparpotenziale im Haushalt auszuschöpfen, vor allem bei Heizung und Strom. "Würden wir alle Stand-by-Verluste in privaten Häusern, Dienstleistungssektoren, Computern, Fernsehern und ähnlichem einsparen, könnten wir zwei grosse Kraftwerke abschalten." In der Industrie könnten geregelte Elektromotoren anstelle solcher, die permanente Leistung vorhalten, ebenso viel sparen.