Studie: Privatleute investieren am meisten in Ökoenergie
Stand: 20.10.2011
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Berlin - Den Ausbau erneuerbarer Energien stemmen nicht die großen Konzerne, sondern Privatleute. Dies ergab eine vom Bundesumweltministerium geförderte Studie vom trend-research Marktforschungsinstitut und dem Klaus Novy-Institut. Demnach werden über 60 Prozent der kleineren Ökoenergie-Anlagen von Privatleuten und Landwirten gebaut und betrieben.
Im Bereich Windkraft an Land sind für mehr als ein Drittel der Stromgewinnung Privatleute verantwortlich. Bei der stark zunehmenden Installation von Solaranlagen sind durch die Energiegewinnung auf Hausdächern sogar knapp 40 Prozent der Erzeugung auf Investitionen von Privatleuten zurückzuführen. Die Landwirte steuerten hier im vergangenen Jahr 21,2 Prozent zur Energiegewinnung bei. Fonds und Banken folgten abgeschlagen mit Anteilen von jeweils gut 8 Prozent.
Große Energieversorger hinken hinterher
Eine untergeordnete Rolle für den Ausbau der erneuerbaren Energien spielten bislang die großen Energieversorger, heißt es in der Studie, die im Auftrag der Agentur für erneuerbare Energien angefertigt worden ist. Dass Ökoenergien-Anlagen gerade bei Privatleuten so gut ankommen, liege nicht nur an der staatlich garantierten Einspeisevergütung für Ökostrom, die weit über Marktpreisen liegt.
Die Autoren betonen, dass Solaranlagen ohne großen Aufwand zu installieren seien. Der große Anteil von Privatleuten bei Windkraft an Land wird mit vergleichsweise überschaubaren Investitionssummen bei der Kooperation in Bürgerwindparks begründet. Bis 2020 will die Regierung auch dank des Mitwirkens vieler Privatpersonen den Anteil von Ökostrom auf mindestens 35 Prozent schrauben, derzeit liegt er bei rund 20 Prozent.