Leipzig (dpa) - Die Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2003 ihr Handelsvolumen mehr als verdoppelt und zugleich ihre Verluste weiter verringert. Erstmals habe die Strombörse mit 1,41 Millionen Euro auch ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) erzielt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Es bleibe beim Ziel, 2006 schwarze Zahlen zu schreiben, bekräftigte Vorstandsvorsitzender Hans-Bernd Menzel.
Die Konsolidierungsphase nach der
Fusion mit der Frankfurter Energiebörse Anfang 2002 sei nun endgültig abgeschlossen, sagte Menzel. "Auch wenn wir im laufenden Jahr einen Fehlbetrag von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro einplanen, bleibt das 2006er Etappenziel unverrückbar unsere Marschroute."
2003 belief sich der Jahresfehlbetrag noch auf 1,73 Millionen Euro nach 19,85 Millionen Euro im Vorjahr. Belastet durch hohe Verlustvorträge wies das Unternehmen für 2003 allerdings einen Bilanzverlust von 22,8 Millionen Euro aus.
Auf dem Spot- und Terminmarkt der
Strombörse handeln etwa 114 Unternehmen aus zwölf Ländern. Das umgesetzte Stromvolumen verdoppelte sich den Angaben zufolge im vergangenen Jahr von 150 auf 391 Terrawatt. Das Terminmarktvolumen von 342 Terrawatt betrug nahezu das Dreifache des Vorjahresvolumens von 117 Terrawatt und nahezu das Siebenfache des Stromhandels auf dem Spotmarkt. Die Masseinheit Terrawatt steht für jeweils eine Billion Watt.
Auf dem Leipziger EEX-Spotmarkt werden jährlich mehr als zehn Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms umgesetzt. In einigen Jahren will die Strombörse einen Marktanteil von 20 Prozent erreichen, den der Vorstand als eine natürliche Grenze für den Spothandel ansieht. Die EEX hat gegenwartig 56 Anteilseigner aus zwölf Staaten. Ihr grösster Aktionäre ist die die Terminbörse Eurex Zürich AG (Gruppe Deutsche Börse) mit 23 Prozent, gefolgt von der skandinavischen Strombörse Nord Pool (Oslo) und der Sachsen LB (Leipzig) mit jeweils 17 Prozent.