MVV baut Umsatz und Ergebnis aus - Interesse an Stadtwerken
Stand: 03.12.2003
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Mannheim (dpa) - Der Mannheimer Energieversorger MVV hat im Geschäftsjahr 2002/03 (30. September) Umsatz und Ergebnis ausgebaut. Beim fünftgrössten deutschen Stromversorger stieg das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) zum Vorjahr um 6 Prozent auf 121 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich bei dem im SDAX notierten Unternehmen um 1 Prozent auf knapp 1,7 Milliarden Euro. Der bereinigte Jahresüberschuss nach Fremdanteilen lag bei 25 Millionen nach 23 Millionen Euro im Vorjahr. "Damit haben wir das Fundament geschaffen für weiteres Wachstum", sagte Vorstandschef Rudolf Schulten am Mittwoch in Mannheim.
Schulten kündigte an, dass der Mannheimer Kommunalversorger weiter an Beteiligungen oder der Übernahme von Stadtwerken interessiert sei. Als Beispiel nannte der Vorsitzende die Stadtwerke Kiel. An den Stadtwerken Braunschweig bestehe dagegen kein Interesse mehr. Schulten war im Oktober auf den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Roland Hartung gefolgt. Dieser hatte für das abgelaufenen Geschäftsjahr noch ein Umsatzziel von über zwei Milliarden Euro anvisiert. Schulten wollte am Mittwoch keine Ertragsprognose für das Geschäftsjahr 2003/04 abgeben.
Die MVV teilte weiter mit, dass der Einspruch gegen die Übernahme der Gelsenwasser AG durch die Stadtwerke Bochum und Dortmund zurückgezogen wurde. Die Beschwerde gegen die Akquisition habe keine Aussicht mehr auf Erfolg gehabt. Der Kommunalversorger hatte vergeblich versucht, Gelsenwasser zu übernehmen. Für einen Preis von 835 Millionen Euro war die 80,5-prozentige E.ON-Beteiligung an die Stadtwerke Dortmund und Bochum gegangen. Dagegen war die MVV gerichtlich vorgegangen.
Unter den sieben Segmenten erzielte das Wassergeschäft beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern das beste Ergebnis mit einem Zuwachs von 20 Prozent auf 12 Millionen Euro. Weniger stark war den Angaben zufolge der Anstieg in den Segmenten Strom mit plus 15 Prozent auf 30 Millionen Euro, Gas mit einem Zuwachs von 5 Prozent auf 23 Millionen sowie Müllheizkraftwerke mit plus 4 Prozent auf 28 Millionen und Wärme mit einem Anstieg von 3 Prozent auf 39 Millionen Euro. Das Segment Erneuerbare Energien erwirtschaftete einen operativen Verlust von 6 Millionen Euro. Als Grund nannte Schulten die hohen Investitionen für diesen Bereich.