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Kuhmist zu Kilowatt - Biogasanlage als Zubrot für Milchbauern

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Erbach (dpa/lhe) - Dem Odenwälder Landwirt Gerd Holschuh ist gelungen, wovon viele träumen: Aus Gülle Geld zu machen. Was seine 350 Kühe und Kälber in Erbach hinten fallen lassen, wird in einer Biogasanlage in Strom verwandelt, der rund 200 Haushalte erleuchten kann. Das kleine Kraftwerk mit dem Ertrag von 500.000 Kilowattstunden im Jahr erhellt aber auch die Minen von Umweltschützern. Um seine Leistung zu erbringen, müsste die deutsche Energiewirtschaft rund 680 Tonnen CO2 jährlich in die Luft pusten. Ein kleiner Erfolg, passend zu den Europäischen Biomasse-Tagen Anfang Oktober.

Seit Holschuh seinen Stall gebaut hat, träumt er von dieser Anlage. Doch lange Zeit scheute er die Investition von mehr als 300.000 Euro. Vor drei Jahren fand er in dem Darmstädter Energieversorger HEAG NaturPur einen Partner. Gemeinsam beauftragten sie das Unternehmen Borsig Energy, eine Vorzeige-Anlage zu entwerfen. Das Land Hessen unterstützte das Vorhaben mit 30 Prozent der Investition.

Inzwischen läuft das Kraftwerk fast wie geschmiert. Von den Ställen wird die Gülle alle paar Stunden vollautomatisch in ein unterirdisches Silo geschoben. Rund 14 Tonnen Gülle fallen pro Tag an. Hinzu kommen 1,4 Tonnen Pferdemist, den ein benachbarter Landwirt liefert. Diese Masse wird Tag für Tag in einen so genannten Fermenter eingespeist. "Je frischer der Mist ist, desto mehr Leistung bringt er", erläutert Holschuh.

In dem Fermenter gären 750 000 Tonnen Gülle - im Schnitt zwischen 30 und 50 Tage lang. Was an frischem Material nachkommt, läuft in gleicher Menge vorne in ein Silo über und wird im Herbst auf die Felder ausgebracht. Hier kommt ein weiterer Vorteil zum Tragen: Die "Strom-Gülle" stinkt kaum noch. "Im Gegensatz zu früher habe ich seither keine Beschwerden mehr gehört", erzählt Holschuh.

Bei einer Temperatur von 40 Grad bilden die Bakterien im Fermenter Methangas, das mit Erdgas zu vergleichen ist. Damit wird ein Sechs- Zylinder Turbomotor betrieben, der den Strom erzeugt. "Im Moment läuft er rund 20 Stunden am Tag", sagt der Landwirt: "Ziel ist natürlich rund um die Uhr." Aber dafür muss noch an der Feinabstimmung gearbeitet werden. "Der Fermenter ist wie ein Kuhmagen. Wenn man ihm zu viel gibt, bekommt es ihm schlecht. Dann muss man alles rausräumen." Bislang ist dieser Gülle-Gau noch nicht eingetreten.

Die Anlage soll in 16 Jahren abgeschrieben sein. In dieser Zeit rechnet die Gesellschaft mit kleinen Gewinnen im vierstelligen Eurobereich. "Das ist alles andere als eine Gelddruckanlage", sagt Holschuh lachend. Auf lange Sicht könnte die Stromgewinnung dennoch ein wichtiges Zubrot werden, denn der Milchpreis ist zurzeit im Keller, und keiner weiss, ob er dort wieder herauskommt. Der Abnahmepreis für Strom aus erneuerbaren Energien soll dagegen erhöht werden - von 10 auf 12,5 Cent pro Kilowattstunde. Und wer wie Holschuh nur Gülle und Mist verwendet, dem winken 2,5 Cent zusätzlich.

"Dann kommen wir langsam in Regionen, in denen sich das Geschäft rechnet", erläutert Josef Werum von der Heag. "Bislang haben wir vor allem Lehrgeld bezahlt, denn es gibt keinen Industriestandard für solche Anlangen." Jeder Abschnitt des Projekts musste eigens entwickelt werden - vom Vertrag bis zur abschliessenden Optimierung. Erschwerend kam hinzu, dass der Hersteller kurz nach der Fertigstellung Konkurs anmeldete.

An den gewonnenen Erkenntnissen will die Heag nun auch andere Interessenten Teil haben lassen. Nach ihren Untersuchungen kommen allein in Südhessen mehr als 100 landwirtschaftliche Betriebe für solche Anlagen in Betracht. "Wir werden uns wohl nicht mehr beteiligen, aber wir stehen als Berater und potenzielle Stromabnehmer zur Verfügung", kündigt Werum an.

Damit kann er sich der Unterstützung des hessischen Wirtschaftsministeriums gewiss sein, das in den vergangenen vier Jahren den Bau von 12 Biogasanlagen mit insgesamt 1,34 Millionen Euro gefördert hat. Dabei ist das Kraftwerk in Erbach für Abteilungsleiter Karl-Heinz Hoffmann ein Vorzeigeprojekt, vor allem wegen der Kooperation zwischen Stromversorger und Landwirt: "Das sollte Schule machen."