Kaiser-Wilhelm-Koog (dpa) - Ein Windkraftwerk erzeugt elektrischen Strom durch die Drehung des Rotors, der einen Generator antreibt. Durch Luftverwirbelungen an den Turbinenblättern und Verluste bei der Übertragung der Kräfte sowie der Umwandlung in Elektrizität beträgt der Wirkungsgrad moderner Anlagen etwa 40 Prozent. Die Leistung einer Windkraftanlage ist nicht nur vom Rotordurchmesser abhängig, sondern auch von der Masthöhe, da über dem Boden der Wind von Häusern, Bäumen, Hügeln und anderen Hindernissen gebremst wird.
Im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung ersparen Windkraftanlagen der Umwelt pro erzeugter
Kilowattstunde durchschnittlich 1,1 Kilogramm Kohlendioxid, 7,1 Gramm Schwefeldioxid, 2,8 Gramm Stickoxid, 0,9 Gramm Kohlenmonoxid und knapp 0,2 Gramm Staub. Im Vergleich zu einem Atomkraftwerk entfallen 3,1 Milligramm
Atommüll.
Die fossilen Brennstoffvorräte nehmen angesichts des weltweiten Energie-Hungers rasch ab. Auch nuklearer Brennstoff ist nur begrenzt vorhanden. Die Windenergie verhilft so zu mehr Unabhängigkeit von Energie-Rohstoffen und von den komplizierten Gewinnungs-, Verarbeitungs-, Lager- und Transportprozessen. Damit ist die Energieversorgung mit Windkraftanlagen weniger risikoanfällig, auch gegen mögliche terroristische Angriffe.
Windkraftanlagen erreichen pro Jahr durchschnittlich 2000 Volllaststunden an Land, an der Küste sind es 3000. Bei Offshore- Anlagen im Meer erwarten Techniker mindestens 4000 Volllaststunden. Der Wert entspricht nicht der tatsächlichen Laufzeit der Turbine, sondern wird aus der Leistung eines Jahres errechnet.
Deutschland ist Weltmeister beim Windstrom: Jede dritte
Windkraftanlage steht hier; in Europa ist es sogar jede zweite. Die Windenergie-Branche hat sich in Deutschland nach den Automobilherstellern zum zweitgrößten Stahlabnehmer entwickelt. Rund 70 000 Menschen sind in der Branche beschäftigt.