Handelsblatt-Jahrestagung: Regulierung soll Handel nicht beeinträchtigen [Update]
Stand: 21.01.2004
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Berlin, 20. Januar 2004. Vor rund 1000 Teilnehmern startete heute die 11. Handelsblatt-Jahrestagung Energiewirtschaft in Berlin. Thomas Brackvogel, Geschäftsführer des Handelsblatt, eröffnete die Tagung und begrüsste Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, der die erste Keynote-Speech des etablierten Energiebranchentreffs hielt.
Zum Thema Preise merkte der Wirtschaftsminister an: "Die Methoden der Preisermittlung für die Netznutzung müssen festgelegt werden, nicht die einzelnen Netzentgelte." Das Netzzugangsmodell für den Strommarkt kann nach Clements Meinung komplett aus der Verbändevereinbarung übernommen werden, im Gasbereich sei man allerdings noch nicht so weit. Die Regierung favorisiere daher ein "Entry-Exit-Modell", das in der ersten Stufe Überlegungen der Gaswirtschaft aufgreife. Dabei müsse aber sichergestellt sein, dass der Nutzer sich im Netz frei bewegen kann. In der ersten Stufe sollen regulatorische Erfahrungen gesammelt werden mit dem klaren Ziel, auch beim Gas zu einem börsenfähigen Modell zu kommen, erläuterte der Minister.
Die Überprüfung der Netzzugangsbedingungen obliege der Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation ( RegTP), das Kartellamt sei zuständig für Kontrollen im Wettbewerbsbereich. Clement betonte aber auch, dass eine Regulierung keineswegs ein bestimmtes Marktergebnis vorwegnehmen könne: "Wie sich die Preise entwickeln, wird der Markt bestimmen."
Beim Thema Emissionshandel versprach Clement der Wirtschaft, dass es nicht zu weiteren Klimaschutzbelastungen kommen solle. Der nationale Allokationsplan müsse sich eng an der EU-Richtlinie orientieren und gleichzeitig alle Flexibilitätsspielräume ausschöpfen.