Zinsen aktuell: Nullzinsen bei 377 Banken – die Leidenszeit für Sparer ist noch nicht vorbei
09.08.2017 | 08:32
Heidelberg. Verivox recherchiert die Konditionen von rund 800 Banken und Sparkassen, das ist die deutschlandweit größte Datenbank für Tages- und Festgeldangebote.
Kommentar von Christoph Jennen, Geschäftsführer der Verivox GmbH
"Der durchschnittliche Zins beim Tagesgeld liegt mit 0,05 Prozent nur geringfügig über seinem Allzeit-Tief. Eine aktuelle Verivox-Analyse zeigt: Immer mehr Bankkunden sehen beim Blick auf ihren Zinssatz sogar drei Nullen – 377 der rund 800 ausgewerteten Banken zahlen trostlose 0,00 Prozent Zinsen aufs Tagesgeld. Das sind 194 mehr als noch vor einem Jahr. Analysiert wurden Angebote für eine Anlagesumme von 10.000 Euro.
Kurzfristige Trendwende nicht in Sicht
Ein Ende der extremen Niedrigzinsen scheint noch nicht in Sicht. Ihren Kurs der extrem laxen Geldpolitik wird die Europäische Zentralbank (EZB) wohl nur sehr behutsam ändern, um keine unerwünschten Nebenwirkungen an den Märkten auszulösen.
Spürbare Zinsanstiege beim Tages- und Festgeld sind erst zu erwarten, wenn die Notenbanker den Leitzins erhöhen. Damit ist kaum vor Ende 2018 zu rechnen – wahrscheinlicher erst Anfang 2019.
Renditen gibt es nicht ohne Risiko
Bis es soweit ist, sollten Sparer Kaufkraftverluste zumindest begrenzen. Top-Angebote beim Tagesgeld bringen immerhin 0,75 Prozent. Die besten 2-jährigen Festgeld-Angebote gleichen mit 1,5 Prozent Rendite zumindest die Inflationsrate aus, die die Bundesbank für 2017 prognostiziert.
Chancen auf höhere Renditen bietet ein Wertpapierdepot mit Schwerpunkt auf günstigen Indexfonds (ETF). Eine möglichst breite Streuung und eine langfristige Anlagestrategie reduzieren die Gefahr von Wertverlusten."