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Was tun gegen hohe Strompreise?

05.02.2014 | 10:49

Heidelberg – Bundeswirtschaftsminister Gabriel hat eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes angekündigt, die den weiteren Anstieg der Strompreise bremsen soll. Das unabhängige Vergleichsportal Verivox hat nachgerechnet und nennt die wichtigsten Zahlen und Fakten zur Strompreisentwicklung.

Strompreis steigt seit 14 Jahren

Steigende Strompreise sind in Deutschland nicht erst seit der Energiewende zur Normalität geworden. Nach der Strommarktliberalisierung im Jahr 1998 sind die Strompreise im Folgejahr gesunken. Seither gibt es nur eine Richtung: nach oben. Zwischen den Jahren 2000 und 2014 ist der durchschnittliche Strompreis für private Verbraucher um rund 103 Prozent angestiegen und hat sich damit mehr als verdoppelt.

Wohin fließt das Geld?

Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh zahlt laut Verivox Verbraucherpreisindex-Strom derzeit durchschnittlich 1.133 Euro. Den größten Anteil am Strompreis machen mittlerweile die Steuern und Abgaben aus. 53 Prozent (602 Euro) gehen an den Staat. Zu den größten Posten gehören die EEG-Umlage (250 Euro) und die Mehrwertsteuer (181 Euro). Weitere 22 Prozent (252 Euro) werden für die Netzgebühren fällig. Diese gehen an den örtlichen Netzbetreiber für die Wartung und Nutzung von Stromleitungen und -zählern. An die Stromversorger gehen 25 Prozent des Preises (279 Euro). Damit müssen die Strombeschaffung, der Vertrieb und die Marge finanziert werden.

Warum sinken die Preise trotz EEG-Reform nicht? 

Bei allem Reformwillen hält sich die Politik beim Thema sinkende Strompreise deutlich zurück. Der Grund dafür ist, dass die Reform des EEG nur die Kosten neu installierter Erzeugungsanlagen einschränken wird. Wer sich in den vergangenen Jahren beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage installiert hat, erhält 20 Jahre lang die damals gültige Einspeisevergütung. Zusätzlich will die Regierung nicht in die weitreichenden Subventionen für Industriestrom eingreifen, um den Industriestandort nicht zu gefährden. Daher wird sich der Kostenanstieg nur einschränken, aber nicht zurücknehmen lassen.

Strompreissenkung selber machen   

Da von staatlicher Seite keine Entlastung in Sicht ist, bleibt Stromkunden in erster Linie die Möglichkeit, sich selbst um einen möglichst günstigen Strombezug zu kümmern. Wer noch nie nach einem günstigeren Anbieter gesucht hat, kann durch einen Wechsel bei einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh durchschnittlich 356 Euro einsparen.

Bei der Auswahl des richtigen Tarifs sollte nicht nur auf günstige Preise, sondern auch auf faire Vertragsbedingungen geachtet werden. Hierzu zählen kurze Vertragslaufzeiten und Kündigungsfristen sowie Preisgarantien, die genau so lange gelten wie die Erstvertragslaufzeit. In den Tarif-Empfehlungen von Verivox sind diese Kriterien bereits voreingestellt. Auf Wunsch hilft auch ein Filter nach den Kriterien der Stiftung Warentest bei der Suche nach dem passenden Tarif.