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Wer wenig Strom verbraucht, zahlt trotzdem drauf

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox

Heidelberg - Verivox hat ermittelt, dass Verbraucher mit niedrigen Verbräuchen bis zu 22 Prozent mehr pro Kilowattstunde bezahlen müssen. Der Grund dafür ist die bei den Versorgern gängige Aufteilung von Stromtarifen in den Arbeitspreis pro Kilowattstunde (kWh) und eine monatliche Grundgebühr. Diese feste Monatsgebühr fällt bei einer niedrigen Kilowattstundenanzahl deutlich stärker ins Gewicht als bei hohen Verbräuchen.

Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom liegt im Mai 2011 für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh bei durchschnittlich 24,60 Cent pro Kilowattstunde. Diese Verbrauchsstufe entspricht nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) einer dreiköpfigen Familie. Dabei handelt es sich allerdings um einen Durchschnittswert, der je nach Lebensstil und Geräteausstattung eines Haushaltes stark schwanken kann.

Ein klassischer Ein-Personen-Haushalt hat einen durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2000 kWh, wobei auch hier große Unterschiede im persönlichen Verbrauchsverhalten auftreten können. Bei einem jährlichen Verbrauch von 2000 kWh liegt der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom derzeit schon bei 26,43 Cent pro Kilowattstunde.

Noch deutlich höhere Preise ergeben sich bei einem Verbrauch von 1000 kWh pro Jahr. Ein solch geringes Verbrauchsvolumen fällt bei äußerst sparsamen Haushalten oder bei zusätzlichen Stromzählern in Treppenhäusern, Garagen oder Schuppen an. Hier liegen die durchschnittlichen Kosten bei satten 30,09 Cent pro Kilowattstunde.

Was können Verbraucher mit niedrigem Strombedarf tun?

Wer insgesamt wenig Strom verbraucht oder mehrere Zähler mit niedriger Kilowattstundenzahl hat, sollte in einen Stromtarif wechseln, der eine möglichst niedrige oder gar keine Grundgebühr und einen entsprechend erhöhten Preis pro kWh hat. Einige Stromtarife haben auch unterschiedliche Verbrauchsstufen, bei denen sich Arbeits- und Grundpreis je nach Verbrauch ändern. Hier lohnt es sich zu prüfen, ob man auch tatsächlich in der korrekten Verbrauchsstufe eingeordnet wurde.

„Verbraucher, die sich bemühen Strom zu sparen, werden durch die üblichen Tarifmodelle nicht zwangsläufig mit niedrigeren Kosten belohnt. Mögliche Alternativen sind Tarife, die keine Grundgebühr enthalten und nur einen Kilowattstundenpreis berechnen oder Rabattmodelle, bei denen eine Verringerung im Vergleich zum Vorjahresverbrauch honoriert wird“, sagt Peter Reese, Leiter Energiewirtschaft bei Verivox.