Umweltverband: mangelhaftes Recycling von Kühlschränken

Nach Recherchen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) halten große Kühlgerätehersteller angeblich seit Jahren Recyclingstandards zur Rückgewinnung und Vernichtung von Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW) aus Altkühlgeräten nicht ein. FCKW trägt zur Zerstörung der schützenden Ozonschicht in der Atmosphäre bei.

DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch sagte am Montag in Berlin: "Wir halten es für einen Skandal, dass die Kühlgerätehersteller es zulassen, dass FCKW aus ausrangierten Kühlschränken und Kühltruhen nicht nach dem Stand der Technik zurückgewonnen und umweltgerecht vernichtet werden."

In Österreich, Luxemburg, der Schweiz und Skandinavien funktioniere das viel besser. Die deutschen Länderbehörden seien bei der Kontrolle zu lasch. Zwar sind FCKW als Kälte- und Isoliermittel in Kühlgeräten bereits seit vielen Jahren verboten. Doch enthalten derzeit laut DUH noch mehr als drei von vier der ausrangierten Haushaltskühlgeräte FCKW. Diese Gase seien viele tausend Mal klimaschädlicher als Kohlendioxid (CO2).

Die im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) zusammengeschlossenen Hersteller kritisierten, die Umwelthilfe arbeite mit falschen Zahlen. "Die Verwertung von Kältegeräten in Deutschland ist deutlich besser als von der Deutschen Umwelthilfe wiederholt behauptet wurde", teilte der Verband mit, dem Branchengrößen wie Bosch-Siemens, Miele und Electrolux angehören.

Bei einem Praxistest sei in fünf Recycling-Anlagen die Verwertung von 4600 Kühl- und Gefriergeräten untersucht worden. Dabei habe die durchschnittliche Rückgewinnungsquote der klimaschädlichen FCKW bei 81,3 Prozent gelegen. Dieser Wert sei erheblich höher als die von der DUH verbreiteten Werte von 44 bis 58 Prozent. Als Orientierungswert gelte eine Quote von 90 Prozent. Die Kältegerätehersteller seien bemüht, die Recycling-Quoten weiter zu verbessern, teilte der ZVEI mit.