Steigende Strompreise bringen Arme in finanzielle Bedrängnis
Stand: 02.01.2014
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München - Die steigenden Strompreise bringen einkommensschwache Haushalte nach einem Pressebericht in finanzielle Schwierigkeiten. Bei den 3,3 Millionen Hartz-IV-Haushalten werde die monatliche Stromrechnung im kommenden Jahr um gut ein Fünftel höher ausfallen als die staatlichen Leistungen für die Elektrizität, meldete die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag unter Berufung auf eine Untersuchung von Verivox für das Blatt. Etwa ein Drittel der 1100 Versorger haben demnach angekündigt, die Preise im neuen Jahr um durchschnittlich drei Prozent zu erhöhen.
Im neuen Regelsatz für Hartz-IV-Empfänger in Höhe von 391 Euro im Monat sind 32,69 Euro für Strom sowie das Instandhalten der Wohnung vorgesehen. Das reiche jedoch nicht aus, schreibt die "SZ" mit Verweis auf die Berechnungen von Verivox: So zahlt ein Single-Haushalt mit 1500 kWh Jahresverbrauch von Januar 2014 an durchschnittlich 473 Euro im Jahr, monatlich also 39,42 Euro und damit mehr als der Staat für Hilfsbedürftige im Bereich Strom zahlt. Dabei seien Kosten für Reparaturen in der Wohnung noch nicht berücksichtigt.
Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, sagte dem Blatt: "Strom- und Heizkosten sind ein echtes Armutsrisiko geworden." Er beziffert die Unterdeckung bei den Stromkosten von Hartz-IV-Empfängern auf jährlich 90 bis 280 Euro, je nach Haushalt.
Die Strompreise haben sich dem Bericht zufolge im Bundesdurchschnitt seit 2005 um 44 Prozent erhöht. Ein Grund für die jüngsten Erhöhungen ist die EEG-Umlage, mit der die Verbraucher die Ökowende finanzieren. Sie stieg zuletzt von 5,3 auf 6,24 Cent pro Kilowattstunde. Die große Koalition will das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in der ersten Jahreshälfte 2014 reformieren.