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Schneller Brüter Kalkar ist heute Freizeitpark - Spiele statt Atomstrom

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Kalkar (dpa/lnw) - Die abschreckenden Stacheldrahtrollen haben langen Efeuranken Platz gemacht. In den Gräben vor dem meterhohen Zaun aus Betonpfeilern schimmert das Wasser grünlich. Statt lauter Proteste tausender Demonstranten hört man ausgelassene Kinderstimmen. Kalkar am Niederrhein ist zur Ruhe gekommen. Auf den weiten Wiesen in der Nähe der kleinen Stadt am Niederrhein, wo vor gut einem Vierteljahrhundert rund 55.000 Menschen gegen den Schnellen Brüter, eines der grössten Projekte der deutschen Atomwirtschaft, demonstrierten, grasen friedlich Kühe.

Wo einst der "schnelle Natrium-gekühlte Reaktor" (SNR) Atomstrom produzieren sollte, verspricht das "KernWasser-Wunderland" des niederländischen Geschäftsmannes Hennie van der Most seit Mitte der 1990er-Jahre Spass und Speisen für Familien, Vereine und Firmen. Heute spazieren junge Eltern mit ihren Sprösslingen und einem Eis zwischen den Spezialbeton-Bauten umher, die für den als Wunderwerk der Atomforschung gefeierten Schnellen Brüter errichtet worden waren. Eine Achterbahn, Tennisplätze und Go-Karts sorgen für Kurzweil.

Der Schnelle Brüter sollte mehr Strom als ein reguläres Kernkraftwerk produzieren und nebenbei auch mehr des benötigten Brennstoffes Plutonium "ausbrüten" als er verbrauchte. "Diese Vorstellung eines Perpetuum mobile, wie die Schnelle-Brüter-Technik verkauft wurde, war doch etwas Faszinierendes", gibt selbst Willibald Kunisch zu, der den Reaktor seit dessen Baubeginn 1973 bekämpfte.

Wenn der Ratsvertreter der Grünen im Kalkarer Stadtrat heute am Zaun des nie ans Netz gegangenen Atommeilers vorbei geht, kann er den idyllischen Anblick nicht geniessen. "Da kommen schon so ein paar alte Geschichten hoch", sagt Kunisch. "Man hat sich morgens bis abends in die Sache hinein gekniet - das hat eine Menge meiner Gesundheit gekostet."

Der ehemalige Lehrer nahm an der ersten Demonstration 1975 in Kalkar teil und war 1977 auch einer der rund 55 000 Atomkraftgegner, die friedlich vor dem Brüter protestierten. Drei Jahre später zog Kunisch in den Schatten des Feindbildes aus Beton und Stahl. "Und das mit der festen Überzeugung, dass wir den Brüter kippen und schliessen würden." Trotz dieser Überzeugung sei die Zeit bis zum endgültigen Aus sehr hart gewesen. "Als die Grünen 1984 in den Stadtrat kamen, begann ein ewiger Kampf in den Ausschüssen - ein Grüner gegen zehn von CDU und SPD."

Am Ende hatte der Widerstand Erfolg. Spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 war die nordrhein- westfälische Landesregierung von dem Vorzeigeprojekt abgerückt. Gegen ihren hinhaltenden Widerstand, das Landeswirtschaftsministerium war die Genehmigungsbehörde, konnten die Bundesregierung und die Stromwirtschaft die Inbetriebnahme des Reaktors nicht durchsetzen. 1991 kam das offizielle Aus. Bis dahin hatte der Schnelle Brüter rund sieben Milliarden Mark (etwa 3,6 Milliarden Euro) an Planungs- und Baukosten verschlungen.

Harald Koch, ehemaliger Schichtführer im Kontrollraum des Schnellen Brüters, hatte seitdem viel Zeit, sich mit Ende des Werkes abzufinden. "Wenn die Akzeptanz in der Gesellschaft für solche Projekte nicht da ist, muss man das akzeptieren", sagt er. Seine Arbeitsstätte hat sich nicht geändert. Koch ist heute Betriebsleiter im "Kernwasser-Wunderland", wo nie auch nur eine Kilowatt-Stunde Strom produziert wurde. Das Gelände ist daher strahlungsfrei.

Am Anfang habe es gegenüber der Freizeitparkidee eine Menge Skepsis gegeben. "Wenn man sich überlegt, wie so ein Kraftwerk aussieht, braucht man viel Fantasie, um sich dort einen Freizeitpark vorzustellen"", sagt Koch. Heute fahren Kinder mit strahlenden Augen unter dem ehemaligen Kühlturm in Booten durch künstliche Kanäle und Wagemutige klettern an der Turm-Aussenwand gut 45 Meter in die Höhe.